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Nicht alt, aber oll: Die Allende-Brücke in Köpenick wurde erst 1981 gebaut und muss jetzt zum Teil gesperrt werden, damit sie nicht einstürzt.

© imago/Bernd Friedel

Allende-Brücke wird gesperrt: Umweg statt Einsturz in Köpenick

Die Salvador-Allende-Brücke wird spätestens ab dem 21. Februar teilweise gesperrt - bis 2017. Ein Einsturz kann sonst nicht mehr ausgeschlossen werden.

Schon wieder führt die verzögerte Instandsetzung einer Brücke zu erheblichen Verkehrseinschränkungen. Jetzt trifft es die Salvador-Allende-Brücke, eine der meistbefahrenen Verbindungen über die Spree in Köpenick. Weil ein Einsturz sonst nicht mehr ausgeschlossen werden könnte, lässt die Verkehrsverwaltung den westlichen Überbau der erst 1981 errichten Brücke spätestens vom 21. Februar an sperren – voraussichtlich bis 2017. So lange gibt es pro Richtung nur noch eine Fahrspur auf dem östlichen Überbau. Damit werde der „fortschreitende Werteverzehr“ an den Brücken der Stadt erneut sichtbar, kritisierte am Freitag der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg. Bereits im Januar waren bei der Freybrücke über die Havel in Spandau wegen Baufälligkeit Gewichtsbeschränkungen angeordnet worden, die auch den BVG-Busverkehr erheblich behindern.

Die Schäden an der Salvador-Allende-Brücke sind schon seit mehr als zehn Jahren bekannt. Die so genannte Alkali-Kieselsäure-Reaktion im Beton, die häufig in Bauwerken aus der DDR-Zeit entstanden ist, führte auch in „signifikanten Bereichen“ der Überbauten zu Rissen, teilte die Senatsverkehrsverwaltung am Freitag mit. Seit etwa sechs Jahren würden „ausgewählte Risse“ kontinuierlich elektronisch überwacht. Dabei habe man festgestellt, dass in Kürze „eine kritische Grenze“ erreicht werde. Deshalb müsse der gesamte westliche Überbau mit seinen zwei Fahrspuren komplett für den Autoverkehr gesperrt werden. Bereits 2009 hatte die Verkehrsverwaltung den Abriss der Brücke fürs Jahr 2013 in Aussicht gestellt; jetzt heißt es, der Neubau solle von 2015 bis 2017 entstehen. Ab 2015 würden dafür auch Mittel im Haushalt bereit gestellt. Veranschlagt sind die Kosten mit 15,5 Millionen Euro.

Auch bei der Freybrücke war seit Jahren bekannt, dass sie einem Neubau weichen muss. Doch erst im vergangenen Jahr begann der Bau einer Behelfsbrücke, die im Sommer fertig sein soll. Die neue Brücke soll Ende 2015 befahrbar sein.

Um an der Allende-Brücke zu verhindern, dass auf dem maroden Bereich Fahrzeuge parken, hat der Bezirk auf dem Radweg Poller angebracht. Da die Markierung stark verwittert war, stürzte, wie berichtet, dort ein Radfahrer und verletzte sich schwer.

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