zum Hauptinhalt

Berlin: Alles läuft auf Henkel hinaus

CDU-Landeschef soll Spitzenkandidat werden

Die Berliner CDU will offenbar mit Frank Henkel als Spitzenkandidat in den Wahlkampf ziehen. Davon geht man in der Führung der Union aus. Andere Namen werden nicht mehr genannt. Offiziell soll der der CDU-Spitzenkandidat im Januar nominiert werden. Das Parteipräsidium will sich am 10. Januar zur ersten Sitzung im Jahr 2011 treffen. Dann soll die formelle Entscheidung für Henkel erfolgen. Wenige Tage später, am 14. Januar, wollen die Mitglieder des Landesvorstands zusammenkommen. Auch dieses Gremium soll abstimmen. Ein Landesparteitag am 12. Februar soll dann den Spitzenkandidaten mit einer möglichst großen Mehrheit wählen. Drei Monate später, Anfang Mai, wird die CDU-Führung zur Wahl stehen – Henkel, Monika Grütters, Thomas Heilmann und die anderen Mitglieder werden zwei Jahre im Amt sein.

Anders als vor der Wahl 2006 gibt es in der Union keine Unruhe wegen der Spitzenkandidatenfrage. Dass Henkel aus Sicht seiner Parteifreunde die erste Wahl wäre, hat nicht allein mit seinem Amt als Landeschef zu tun. In der CDU schätzen viele seine integrierende Wirkung und seinen wenig konfrontativen Führungsstil. Doch waren im Herbst auch andere Namen im Gespräch. Die Bundestagsabgeordnete und Kulturpolitikerin Monika Grütters würde es nach Ansicht vieler bürgerlicher Wähler gut mit Renate Künast und Klaus Wowereit aufnehmen können.

Auch der Unternehmer Thomas Heilmann und der Rechtsanwalt Burkard Dregger galten in bürgerlichen Kreisen als interessante Kandidaten. Heilmann erscheint vielen als eher untypischer CDU-Mann. Dregger ist wie Heilmann ein Quereinsteiger in die Berliner CDU. Er hat mit Grütters das integrationspolitische Papier der Union entwickelt. Einige sehen ihn ihm auch wegen seines berühmten Vaters den Konservativen, der der Partei sonst fehlt. Beiden fehlt indes die feste und breite Verbindung in die Kreisverbände der Berliner CDU – und deren Mitglieder sollen schließlich Wahlkampf auf der Straße machen. 2006 holte die Union mit Friedbert Pflüger 21,6 Prozent der Wählerstimmen. Derzeit liegt sie in Umfragen mal bei 19, mal bei 21 Prozent. Henkel kann sich zugute halten, dass seine Partei in den Umfragen auch schon monatelang vor der SPD lag. Als Henkels Schwäche gilt sein geringer Bekanntheitsgrad in der Stadt. wvb.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false