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Berlin: Alles so schön rund hier

Von Martín E. Hiller Die Großleinwand im Brauhaus Spandau, Dutzende von Fernsehern im Beersaloon oder nur der Solo-Schirm im guten alten Holst in Schöneberg – für die Berliner gibt es Möglichkeiten zuhauf, die Fußball-WM zu verfolgen.

Von Martín E. Hiller

Die Großleinwand im Brauhaus Spandau, Dutzende von Fernsehern im Beersaloon oder nur der Solo-Schirm im guten alten Holst in Schöneberg – für die Berliner gibt es Möglichkeiten zuhauf, die Fußball-WM zu verfolgen. Der Tagesspiegel gibt auf dieser Seite einige Tipps, wo es etwas zu gucken gibt. Am intensivsten erfasst den Geist einer Fußballweltmeisterschaft, wer sich die einzelnen Spiele dort ansieht, wo die Landsleute der auflaufenden Nation selbst massiv vertreten sind. Im Oscar Wilde zum Beispiel. Dort werden morgen wieder die Anhänger der irischen Nationalmannschaft die vielleicht eindrucksvollste Interpretation von Mary Hopkins Klassiker „Those were the days my friend“ zum Besten geben. An diesem Tag hat die irische Elf ihr erstes WM-Gruppenspiel, und durch den Irish Pub in Mitte wird es schallen: „Come - on - you - boys in green, come on you boys in green. . ."

Doch nicht nur die Partien der irischen Nationalmannschaft garantieren gute Stimmung. Die Spiele der squadra azzura etwa genießt man in der Osteria in Kreuzberg. Dort finden sich traditionell die Italiener ein, um ihre Mannschaft vor der Großleinwand im Gartenzelt anzufeuern. Ebenfalls auf der Leinwand verfolgen die Türken die Auftritte ihrer Auswahl im Café 1001 nahe der Tauentzienstraße , wo nicht nur die Übertragung aller Spiele, sondern auch ein spezielles Frühstücksbüfett geboten wird. Wer Kicker von mehreren teilnehmenden Nationen stadionnah, aber dafür auf Amateurniveau erleben möchte, begibt sich in die Arena nach Treptow, wo jeweils am Wochenende zwischen und nach den Übertragungen die WM im Käfig nachgespielt wird.

Selbstverständlich gibt es auch jede Menge Lokale, die die Spiele der deutschen Elf zeigen. Wer es großdimensional liebt, ist bei Mercedes am Salzufer richtig, wo die WM komplett auf einer 40 Quadratmeter großen LED-Wand übertragen wird - dem größten Bildschirm der Stadt. Im Tränenpalast in Mitte stehen ebenfalls Großbildleinwände, und im Sommergarten locken Tapas und Gegrilltes. Eher schummrig geht es dagegen im Kreuzkeller in Kreuzberg zu. Am frühen Morgen ist der Besucher aber nicht wie sonst auf den Verzehr von Chicken Wings angewiesen, kann aus einer traditionelle Frühstückskarte wählen. Wie bei vorigen Sportereignisssen ist auch an Reisende gedacht worden. Während sie am Zoologischen Garten auf den Zug warten, kann man die wichtigsten Begegnungen in der Bahnhofshalle mitverfolgen.

Für jene Zeitgenossen, die eher Treffer gegen die deutsche Elf mit Hohngelächter oder gar Beifall quittieren wollen, aber Angst vor scheelen Blicken der Umstehenden haben, ist wie immer die Weiße Taube in Kreuzberg empfehlenswert. Hier kann man nie sicher sein, welcher Mannschaft gerade die Sympathien der Gäste gelten werden.

Wem übrigens die Informationen auf dieser Zeitungsseite nicht reichen, der taucht auf der Internetseite www.sportkneipe.de vollends in die Welt der Fußballtreffs ein. So schafft man dann vielleicht im fließenden Übergang vom abendlichen Kneipenbummel zu den nächsten WM-Begegnungen den kompletten Ball-Tag - oder, um mit Mary Hopkins zu sprechen: „Those were the days my friend, we thought they’d never end."

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