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Berlin: Als die Punks das Prinzenbad stürmten

Vor einem Jahr reagierten die Kreuzberger Stammgäste auf die Preiserhöhungen erwartungsgemäß – mit Randale am Beckenrand

Die Aufregung um die höheren Bädertarife hat sich weitgehend gelegt. Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus. Spektakulärste Aktion als Protest gegen die höheren Tarife war die versuchte Erstürmung des Prinzenbades in Kreuzberg durch eine Hand voll Demonstranten.

Nach einer ruhig verlaufenen Kundgebung am 11. August 2002 vor dem Eingang mit geschätzt 200 Teilnehmern, riefen einige linksalternative Demonstranten und Punks unvermittelt dazu auf, das Bad zu stürmen. Die Bäder-Betriebe reagierten mit der harten Hand. Private Sicherheitsleute hatten ohnehin schon Position bezogen, aber dann rollten auch noch einige Dutzend Polizeibeamte an. Die Beamten machten danach Jagd auf die Demonstranten, die sich in voller Montur über die Drehkreuze der Kassen schwangen, um mit Springerstiefeln und Lederjacke geradewegs auf das große Schwimmerbecken zuzuhechten. Ohne Auseinandersetzung ging das freilich nicht ab, schnell waren auf Demonstranten- wie auf Polizeiseite drei Personen leicht verletzt, die Aufregung groß, die Pressevertreter aus dem Bad geworfen worden.

Mehr als eine Stunde lang konnte danach niemand in das Bad hinein – und auch das Verlassen des Prinzenbades war zeitweilig nicht einfach, schließlich war alles mit rangelnden Polizisten und Demonstranten blockiert.

Es war indes nicht die erste Protestaktion gegen die Tariferhöhung bei den Bädern. Andere Demonstrationen blieben friedlich, die Unterschriftenaktion engagierter Bäder-Stammgäste hingegen ohne Resonanz. Die Tarife blieben, wie sie sind. Mittlerweile gibt es auch keine Dauerkarten mehr und das Gemaule hat abgenommen. Die Schwimmer haben sich gefügt. oew

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