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Berlin: Als ungekrönter König abgedankt – als Jungliterat auferstanden

Die Robe ist weg, die weiße Fliege noch da – dafür hat sich die Berufsbezeichnung geändert. Als „unser neuer Jungliterat“ wird Rüdiger Warnstädt , im Oktober vorigen Jahres als dienstältester Amtsrichter am Kriminalgericht verabschiedet, in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung vorgestellt.

Die Robe ist weg, die weiße Fliege noch da – dafür hat sich die Berufsbezeichnung geändert. Als „unser neuer Jungliterat“ wird Rüdiger Warnstädt , im Oktober vorigen Jahres als dienstältester Amtsrichter am Kriminalgericht verabschiedet, in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung vorgestellt. Die literarischen Qualitäten sollen Warnstädt nicht abgesprochen werden, doch für sein Buch „Recht so“ hat der Richter nur eines getan: seine schönsten Urteile der letzten Jahrzehnte zusammengetragen. Bei den meisten von Warnstädts Kollegen dürfte so eine Lesung paragraphentrocken ausfallen, bei Warnstädt lacht das Publikum Tränen. „Ja, das ist auch ein Schönes!“, hebt Warnstädt grinsend an. Der Richter galt einst als der ungekrönte König von Moabit. Das Publikum pilgerte in Scharen in seinen Saal, unter den Kollegen machten seine Urteile die Runde. Warnstädt sagt: „Dieses Leben, das da ins Kriminalgericht hineinschwappt, ist wie das Leben eben so ist: hässlich und schön, ernst und heiter, grausam und lächerlich, oft beides oder vieles zugleich.“ Und dieses Leben schwappt jetzt den Lesern von „Recht so“ (Das Neue Berlin, 12,90 Euro) entgegen. Wer Warnstädt nochmal live erleben möchte, kann sich bei der Dorotheenstädtischen Buchhandlung anmelden (Telefon unter 394 3047). Für die Lesung am nächsten Freitag (20 Uhr) sind noch Plätze frei. kf

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