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Berlin: Am besten das Auto stehen lassen

Verkehrschaos durch Vollsperrung der Autobahn bei Potsdam erwartet – auch in Berlin kann es eng werden

Potsdam-Mittelmark – Wer am Wochenende mit dem Auto im Südwesten Berlins unterwegs ist, sollte Geduld mitbringen. Da der südliche Berliner Ring zwischen dem Dreieck Potsdam und der Anschlussstelle Michendorf wegen Umbauarbeiten komplett gesperrt wird, drohen Superstaus. Von Freitag 23 Uhr bis Sonntagnachmittag um 14 Uhr wird dort eine neue Eisenbahnbrücke installiert.

Die rund 90 000 Fahrzeuge, die sonst auf der Strecke unterwegs sind, müssen auf Umleitungen ausweichen. Der Autobahnabschnitt ist die am stärksten befahrene Strecke in den neuen Bundesländern. Hans-Reinhard Reuter, Chef des Brandenburger Landesbetriebs Straßenwesen, sieht keine Möglichkeit, dieser Fahrzeugmassen Herr zu werden. „Es gibt keine Umleitungsvariante, die dieses Verkehrsaufkommen äquivalent aufnehmen könnte.“ Im Klartext: Auch auf den Umleitungsstrecken ist mit Stau oder zähem Verkehr zu rechnen.

„Wer dieses Wochenende nicht in einem Horrorstau verbringen möchte, sollte sein Auto stehen lassen“, sagt Reuter. Wer dennoch nicht auf eine Fahrt über den südlichen Berliner Ring verzichten möchte, hat laut Reuter mit einem 15 Kilometer langen Dauerstau zu rechnen. Besonders staugefährdet ist die A 115 bis Dreieck Nuthetal und auch auf dem südlichen Berliner Ring wird mit einem Stillstand bis Ludwigsfelde gerechnet. Auch die Ortsdurchfahrt Potsdam ist nicht zu empfehlen. Die vielen Baustellen dort würden den Verkehr zusätzlich beeinträchtigen, so Jörg Becker vom ADAC. Auch er rät, an diesem Wochenende auf Autofahrten im Südwesten von Berlin zu verzichten, oder den Bereich weiträumig zu umfahren. Der Verkehr von der A 9 nach Frankfurt (Oder) und von der A 10 nach Leipzig wird über die B 102 und B 2 zwischen Michendorf und Niemegk geleitet. Autofahrern aus Richtung Dresden und Frankfurt (Oder), die nach Hamburg oder Hannover wollen, wird empfohlen, Berlin auf dem nördlichen Ring zu umfahren.

Ob sich die Autofahrer an diese Empfehlungen halten, ist ungewiss. Die größte Verkehrsbelastung wird für Sonnabendmittag erwartet. „Die meisten Autofahrer von außerhalb werden sich wahrscheinlich an die empfohlenen Umleitungen halten, da sie sich im Berliner Stadtverkehr nicht auskennen“, sagt Becker. „Aber viele ortskundige LKW-Fahrer werden wahrscheinlich den Weg durch die Stadt suchen.“ Auch da weniger Maut fällig wird, würden viele Lastwagen aus Richtung Frankfurt (Oder) die A 113 und A 100 durch Berlin nehmen und über die Heerstraße zurück auf den Berliner Ring fahren. Deswegen könnte es zu Staus auf der Stadtautobahn und dem Zubringer aus Richtung Schönefeld kommen. Hinzu kommen die Berliner, die in Richtung Hannover oder München fahren wollen. Auch sie sollten am besten über die Heerstraße auf den westlichen Berliner Ring fahren und von dort aus auf die A 2 oder A 9 abbiegen. Auch die Polizei rät dazu, gerade die Stadtautobahnen an diesem Wochenende zu meiden. Es sei damit zu rechnen, das vor allem Autofahrer aus dem Umland den Weg durch Berlin nehmen und nicht den Umweg über den nördlichen Ring fahren. Einige würden möglicherweise auch versuchen, sich durch den Stadtverkehr zu schlängeln.

Durch das Sonntagsfahrverbot für LKW-Fahrer rechnet der ADAC damit, dass sich der Verkehr am Sonntagnachmittag wieder normalisiert. „Berliner, die am Wochenende verreisen wollen, könnten den Mega-Staus jedoch entgehen. Wer Freitagabend fährt und am Sonntag zurückkommt, sollte von der Sperrung nur noch wenig mitbekommen“, sagt Becker.

Das Verkehrschaos wird durch die angelaufenen Herbstferien in Bayern noch verstärkt. Gerade Urlauber, die das Wochenende in Berlin verbringen wollen, laufen Gefahr, im Stau stecken zu bleiben. Zur Vollsperrung der Autobahn gebe es laut Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der Projektmanagementgesellschaft Deges, allerdings keine Alternative. Eine alte Eisenbahn-Trogbrücke, die bisher über die Autobahn führt, muss abgerissen und durch eine neue ersetzt werden.

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