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Berlin: Am Dienstag starb ein 59-jähriger Radler bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw

Ein Radfahrer ist am Dienstagabend seinen schweren Verletzungen erlegen, die er tagsüber bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw erlitten hatte.

Der 59-Jährige ist bereits der 100. Verkehrstote in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr starben nur 85 Menschen im Verkehr.

Der Radfahrer befuhr um 10.20 Uhr die Edisonstraße in Köpenick. Nach Zeugenaussagen machte er einen deutlichen Schlenker und wurde dadurch von einem Laster erfasst, der in die gleiche Richtung fuhr. Dem Fahrer des Lkw werde kein Vorwurf gemacht, hieß es gestern bei der Polizei. Kurz nach 19 Uhr starb der Wilmersdorfer in einem Krankenhaus.

In Berlin wird sich die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr deutlich erhöhen - entgegen dem Bundestrend. Während in Deutschland 1998 genau 7772 Menschen starben, erwartet das Statistische Bundesamt für dieses Jahr nur noch 7700 Verkehrstote. Besonders drastisch ist in diesem Jahr der Anstieg bei Motorradfahrern mit bis gestern schon 20 Toten. 1998 waren es nur zehn. Hier wirkt sich nach Erkenntnissen der Polizei die Änderung im Führerscheinrecht negativ aus. Denn neuerdings dürfen Autofahrer ohne Schulung kleine Motorräder fahren. Auffällig ist auch der Anstieg bei Fußgängern. Bis gestern registrierte die Statistik der Polizei schon 44 Tote, nach 34 im gesamten Vorjahr. 13 Radfahrer kamen ums Leben, das sind - noch - deutlich weniger als 1998 und 1997 mit jeweils 18 Toten. Entgegen der Befürchtung der Polizei, dass sich die Unfallzahl bei Radfahrern in der "dunklen Jahreszeit" noch erhöhen werde, verunglückten die in den vergangenen Wochen getöteteten Radler alle bei hellem Tageslicht. 23 Personen kamen als Insasse eines Pkw oder Lkw ums Leben.

Seit der Wende war in Berlin die Zahl der Unfalltoten kontinuierlich Jahr für Jahr gesunken, um so bemerkenswerter ist der erstmalige Anstieg. Als "Toter" geht ein Unfallopfer in die Statistik ein, wenn er innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall stirbt. Über Jahrzehnte hin betrachtet, haben deshalb auch die lebensverlängernden Verbesserungen in der Medizin die Zahl der Unfallopfer gesenkt.

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