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Blick auf die gerodete Waldfläche auf dem Gelände der künftigen Tesla Gigafactory.

© Patrick Pleul/dpa

Am Donnerstag endet Frist: Rund 300 Einwendungen gegen Tesla-Werk in Grünheide erwartet

Seit Jahresanfang können Gegner der geplanten Fabrik des US-Elektrobauers Einwände einbringen – bis Donnerstagnacht. Ende März soll Spatenstich sein.

Kritiker der vom US-Elektroautobauer Tesla geplanten Fabrik in Grünheide bei Berlin konnten seit Jahresanfang Einwendungen dagegen vorbringen. An Donnerstag endete um 23.59 Uhr die Frist.

Bis Donnerstagnachmittag 14 Uhr waren 270 Einwendungen eingegangen, davon 14 von Institutionen wie Verbänden oder Vereinen, sagte Frauke Zelt, Sprecherin des Umweltministeriums, auf Anfrage.

Es wurde aber damit gerechnet, dass es insgesamt gut 300 Einwendungen geben werde. Erfahrungsgemäß kämen in den letzten Stunden und Minuten immer noch größere Mengen von Einsendungen.

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Der Umweltverträglichkeitsbericht von Tesla lag in der Gemeinde Grünheide (Mark), der Stadt Erkner und dem Amt Spreenhagen sowie im Landesamt für Umwelt am Standort in Frankfurt (Oder) aus.

Auch im Internet war er veröffentlicht worden.

Viele Fragen ungeklärt

„Insgesamt blieben die Planungsunterlagen an vielen Stellen zu unkonkret“, teilten die Umweltverbände Nabu, BUND, Grüne Liga, NaturFreunde und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sowie der Verkehrsclub Deutschland mit.

Grundsätzlich würden derartige Bau- und Infrastrukturprojekte nicht infrage gestellt. Sie müssten jedoch von Anfang an rechtlich korrekt geplant und umfassend betrachtet werden, auch um eine große Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erreichen, hieß es. Viele Fragen seien durch den enormen Zeitdruck ungeklärt, wie die Wasserver- und -entsorgung für die Fabrik oder die Infrastruktur, wird betont.

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Auch Bürger, die sich erst in letzter Minute meldeten, müssten keine Sorgen haben, dass ihre Hinweise zu dem ausgelegten Umweltverträglichkeitsbericht nicht beachtet würden, betonte die Sprecherin des Umweltministeriums. Nach ihren Angaben werden die Einwendungen nun gesichtet und thematisch geordnet in Vorbereitung des Erörterungstermins am 18. März in Erkner. Rederecht gebe es bei dieser Veranstaltung aber nur für die Bürger oder Verbände, die sich entsprechend gemeldet hatten.

Der weitere Zeitplan: Bis Ende des Monats wird mit dem ersten Spatenstich gerechnet. Ein Termin dafür wurde aber noch nicht bekannt gegeben. Die endgültigen Genehmigungen für den Bau des Werks sollen dann im Sommer vorliegen. Bis dahin handelt Tesla auf eigenes Risiko. Ab Mitte des nächsten Jahres will das Unternehmen jährlich 500.000 Elektrofahrzeuge der Typen Model 3 und Y sowie künftiger Modelle bauen. (dpa)

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