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Berlin: Am Petriplatz entsteht ein neues Stadtquartier

Wohn- und Geschäftshäuser geplant. Archäologen graben zuvor Ur-Berlin aus

Die Gegend um die Breite Straße, Scharrenstraße und Brüderstraße ist, obwohl ältestes Berliner Terrain, ein trister Ort. Der Autoverkehr rauscht über den Mühlendamm, die Gertraudenstraße und die Leipziger Straße – der Petriplatz ist ein öder Parkplatz. Aber das soll sich nun ändern. Der Platz wird mit neuen Wohn- und Geschäftshäusern bebaut. „Hier entsteht ein attraktiver öffentlicher Raum“, sagte gestern Senatsbaudirektorin Regula Lüscher beim ersten Spatenstich für die Ausgrabungen, die der Baumaßnahme vorangehen. Die neuen Wohn- und Geschäftshäuser sollen sich an den umliegenden dreigeschossigen Gebäuden orientieren, sagte Lüscher. Keineswegs sollen sie Nachbildungen mittelalterlicher oder barocker Bürgerhäuser sein, wie man sie im Nikolaiviertel findet.

Zuvor werden Archäologen die Fundamente der im Zweiten Weltkrieg zerbombten und danach abgerissenen Petrikirche freilegen, deren Urform schon bei der ersten urkundlichen Erwähnung Berlins 1237 vorhanden war. Da es im Mittelalter üblich war, die Toten in und an der Kirche zu bestatten, erhoffen sich die Ausgräber auch Aufschlüsse über Krankheiten und Lebensalter der Bewohner des Petriplatzes.

„An dieser Stelle stand die Wiege Berlins“, sagte Manfred Kühne vom Landesdenkmalamt. Wer will, könne sich anhand einer am Bauzaun angebrachten Freiluftausstellung über das Werden und Vergehen des Petriplatzes sowie über die Pläne für seine Wiedergeburt informieren.

Helmut Caspar

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