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Berlin: Am Stau vorbei mit Verkehrsdaten, die über das Handy kommen

BERLIN .Mit Hilfe des Handys den Stau umfahren - spätestens in drei Jahren soll es dieses Angebot für Berlins Autofahrer geben.

BERLIN .Mit Hilfe des Handys den Stau umfahren - spätestens in drei Jahren soll es dieses Angebot für Berlins Autofahrer geben.Über das Handy, aber auch über einen Internet-Anschluß oder über Videotext sowie über das Autoradio soll eine Verkehrs-Management-Zentrale aktuelle Daten zur Situation auf den Straßen, aber auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln übertragen.Anschließend gibt es eine Empfehlung, wie man am besten sein Ziel erreichen kann.

10 Millionen Mark hat die Senatsverkehrsverwaltung nach Angaben von Senator Jürgen Klemann für die erste Stufe des Projekts im Etat für 1999 angemeldet.Berlin wolle damit einen "Quantensprung" bei der Anwendung der sogenannten Telematik vollziehen und ein System anbieten, das es in dem geplanten Umfang nirgends gebe.

Ohne öffentliches Geld läuft aber nichts.Für den Betrieb der Zentrale seien nach einer Ausschreibung fünf Konsortien in die engere Wahl gekommen, teilte der Senator mit.Doch sie seien nicht bereit, die technischen Vorleistungen zu finanzieren.Um die aktuellen Daten stets präsent zu haben, muß der Verkehr auf den Straßen überwacht werden - durch Induktionsschleifen in den Fahrbahnen oder durch Infrarotanlagen, zum Beispiel an Ampeln.Auch eine Datenermittlung über Satellit sei denkbar.

Bis zum 18.November sollen die Bewerber ihre Konzepte und Preisvorstellungen präsentieren.Dabei sind unter anderem Siemens, BMW und die S-Bahn GmbH sowie VW, debis und die BVG.Bereits im Sommer 1999 soll der Versuch in einer ersten Stufe beginnen.Das Abfragen der Daten wird dabei zunächst unentgeltlich sein.Später werden wahrscheinlich Gebühren fällig, so Klemann.Darin sieht er kein Problem."Auch die detaillierten telefonischen Wetterauskünfte sind nicht gratis."

Die Zentrale soll bei der Leitstelle der Polizei eingerichtet werden.Sie kann aber, wie der Senator bestätigte, nur funktionieren, wenn auch die polizeiliche Leitstelle auf den neuesten technischen Stand gebracht werde.Hierfür sind Kosten in Höhe von 12 Millionen Mark veranschlagt.

An das System sollen auch die BVG und die S-Bahn sowie die Regionalbahn angeschlossen werden, sobald die Betriebe ein rechnergesteuertes Leitsystem installiert haben.Dann ist es möglich, jederzeit zu erkennen, wo sich gerade eine Bahn oder ein Bus befinden und wo es Verspätungen gibt.Diese können dann auch den wartenden Fahrgästen an den Haltestellen mitgeteilt werden.

Nach dem Auswerten der aktuellen Daten schlägt die Verkehrs-Management-Zentrale dann den schnellsten Weg zum Ziel vor.Das kann eine andere Streckenführung mit dem Auto sein, die nach Klemanns Angaben dabei aber nicht durch reine Wohngebiete führen soll.Möglich sei aber genauso die Empfehlung, an einer bestimmten Stelle auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Einen ersten Versuch unternimmt jetzt die S-Bahn GmbH zusammen mit BMW am S-Bahnhof Heinersdorf in Pankow.Dort soll den Autofahrern an der Autobahn über Schilder mitgeteilt werden, wie viele freie Plätze es auf dem dort geplanten P &R-Platz gibt.

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