zum Hauptinhalt

Berlin: Amadeus, Abba und Alexandre Dumas

2005 wird ein großes Jahr für Musical-Fans: „Falco“ im Schiller-Theater, „Mamma Mia!“ im ICC, „3 Musketiere“ im Theater des Westens

Er ist wieder da. Axel Herrig ist ab heute in der Rolle zu sehen, mit der er vor gut vier Jahren in Berlin eine Weltpremiere feierte. Der Sänger und Schauspieler ist Falco. Immer noch. Im September 2000 hat er im Theater des Westens erstmals die Titelrolle in dem Musical „Falco meets Amadeus“ gespielt, seither ist er mit dem Stück quer durch die Lande getourt, zum Beispiel nach Oberhausen, Leipzig, Dresden, Bremen, Wien oder zuletzt Mainz. Und im Rahmen dieser Tour macht Herrig mit dem „Falco“-Ensemble wieder Station in Berlin. Vier Wochen ist die Show nun im Schiller-Theater zu sehen, bis zum 6. Februar. „Falco“ markiert zugleich auch den Auftakt für einige neue Musicals, die im Laufe des Jahres in die Stadt kommen. Anders als „Falco“ waren die „3 Musketiere“ und die Abba-Show „Mamma Mia!“ noch nicht in der Stadt zu sehen gewesen.

Zunächst jedoch Falco. Das Musical ist wie eine Aneinanderreihung von Falco- Videoclips angelegt. In schnellen Episoden werden schlaglichtartig die Stationen im Leben des 1998 bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Österreichers nachvollzogen. Zugleich ist „FmA“, wie die Fans das Stück kurzerhand nennen, eine Hommage an den 80er-Jahre-Star, die kaum einen seiner Hits auslässt. „Rock me Amadeus“ ist natürlich dabei und „Jeanny“, aber auch „Egoist“. Das Buch zum Stück stammt von Burkhard Driest, für die Regie zeichnet immer noch Elmar Ottenthal verantwortlich. „Falco“ war sein größter Erfolg, als er noch Intendant im Theater des Westens war. Die Karten kosten 29 bis 69 Euro an allen Vorverkaufsstellen oder telefonisch: 47997477.

Das Theater des Westens (TdW) , nunmehr unter der Regie der Stage-Holding, nimmt sich derweil eines Klassikers von Alexandre Dumas an: Vom 3. April zücken die „3 Musketiere“ ihre Degen auf der Bühne an der Kantstraße. Dabei ficht es den Unterhaltungskonzern Stage Holding nicht an, dass es sich um keine Welturaufführung, sondern um eine Version der Show handelt, die 2003 schon in Rotterdam gelaufen war – übrigens zu 94 Prozent ausverkauft. „Das Stück ist für Deutschland vollkommen überarbeitet worden“, sagt Maik Klokow, der Stage Holding-Deutschlandchef. Den wichtigsten Teil der Arbeit hatten die beiden holländischen Komponisten Rob und Ferdi Bolland zu leisten. Die Brüder, die als Hit-Produzenten von Falco und Status Quo internationale Erfolge feierten, hörten sich noch einmal Lied für Lied an und schrieben für Berlin sechs neue Songs. Interpretiert werden die Titel unter anderem von Uwe Kröger, der schon in der TdW-Vorgängerproduktion „Les Misérables“ eine Hauptrolle spielte. In „ 3 Musketiere“ gibt er den intriganten Kardinal Richelieu, der Athos, Portos und Aramis sowie d’Artagnan und seiner geliebten Constance das Leben schwer macht.

Zehn Millionen Euro kostet die Musical-Version des Dumas-Romans und ist damit vier Millionen Euro teurer geworden als „Les Misérables“. Für die Stage Holding ist das eine Investition in die Zukunft: Mit dem Stück, das mehr Tempo und Action als so manches andere Singspiel aus dem Portfolio des Konzerns zu bieten hat, soll jüngeres Publikum ins Theater gelockt werden. Und eines, das Geld hat: Die Tickets kosten zwischen 29 und 94 Euro. Kartentelefon: (01805) 4444.

Gegen Ende des Jahres (ab 14. Dezember) geht es im ICC poppig weiter. Dann gastiert, zunächst für zwei Wochen, das Abba-Musical „Mamma Mia!“ in Berlin. In Hamburg läuft die Show ja schon seit Jahren, in Berlin wird es aber etwas Besonderes geben, denn die Show gastiert im Rahmen ihrer internationalen Tour in der Originalversion. Das heißt: Sowohl die Texte als auch die Songs gibt es auf Englisch zu hören. Für die vielen Abba-Hits – von „Waterloo“ und „The Winner takes it all“ bis „Dancing Queen“ ist alles dabei – ist das ja eigentlich sowieso geradezu selbstverständlich, um den Inhalt der Show zu verstehen, muss man nicht zwingend englisch beherrschen. Es geht nicht um die Geschichte der schwedischen Sanges-Combo. Vielmehr geht es um eine junge Frau, die zu ihrer Hochzeit beschließt, nicht nur ihre Mutter einzuladen, sondern auch die drei Herren, von denen jeder potenziell ihr Vater sein könnte. Die Mutter hat das Geheimnis nie gelüftet. Es kommt, wie es kommen muss: Drei gute Freundinnen der Mutter reisen auch zur Hochzeit an, alle erinnern sich an die guten alten (Abba-) Zeiten, singen solo und zusammen und heraus kommt am Ende eine turbulente und schnelle Show, die das Publikum nicht erst am Schluss von den Sitzen reißt. In Dublin zum Beispiel, wo die Tournee erst jüngst Station machte, wurde aus der Show am Schluss eine regelrechte Abba-Party. Die Karten kosten 42 bis 100 Euro, Telefon: 47997477.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false