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Berlin: Ampeln können die Datenflut noch nicht verarbeiten

Senat hat Verkehrsmanagementzentrale offiziell abgenommen

Theoretisch ist alles wunderbar. Wer sich rechtzeitig informiert, kann den großen Stau mit dem Auto stressfrei umfahren – oder wenn’s gar nicht mehr geht, mit Bahn und Bus weiterfahren, ohne sich um den Fahrplan kümmern zu müssen. Die Daten dazu liefert die Verkehrsmanagementzentrale (VMZ), die jetzt offiziell von der Stadtentwicklungsverwaltung abgenommen worden ist. Zumindest bis 2010 wird sie von DaimlerChrysler und Siemens betrieben. 16 Millionen Euro hat der Senat dafür locker gemacht; die Betriebskosten von jährlich rund einer Million Euro müssen die Betreiber tragen.

In der Praxis sieht es, wie berichtet, noch etwas anders aus. Auf den 22 großen Hinweistafeln an den großen Straßen stehen nicht immer die aktuellsten Informationen. Mal wird ein Stau angekündigt, von dem dann nichts zu sehen ist, mal freie Fahrt verkündet, auch wenn gar nichts mehr geht. Doch die Tafeln seien im Gesamtsystem nur von „untergeordneter Bedeutung“, die von der VMZ gesammelten und ausgewerteten Daten sollen vor allem auch eine Verkehrslenkung ermöglichen, etwa durch angepasste Ampelsteuerungen. Der Haken dabei: Das veraltete Ampelsystem der Stadt wird mit der Datenflut derzeit nicht fertig. Zwei Drittel der Anlagen, vor allem im Zentrum, sollen sich aber über die VMZDaten steuern lassen, wenn Ende nächsten Jahres die neue Verkehrsregelungszentrale der Polizei im Flughafen Tempelhof betriebsbereit sein wird, verspricht Krautzberger.

Informationen und Routenempfehlungen für Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger und Kunden des Nahverkehrs gibt es – auch kombiniert – gratis im Internet. Bei gebührenpflichtigen Zusatzangeboten prüft man derzeit die Zahlungsbereitschaft der Kunden. Noch ist sie nicht sehr ausgeprägt. kt

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