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Berlin: Angebliches Findelkind starb im Krankenhaus FraubrachteBabyheimlich zur Welt und behauptete, es gefunden zu haben. Obduktion ergab Herzfehler

Die Schwangerschaft hatte sie verheimlicht, das Baby nie gewollt: Am Sonntag früh hat in Weißensee eine 21-Jährige heimlich und ganz allein ihr Kind in der Wohnung ihrer Eltern zur Welt gebracht. Eigentlich wollte sie es anonym in eine Babyklappe ablegen, doch als sie bemerkte, dass der Säugling nicht richtig atmete, fuhr sie mit einem Taxi ins Krankenhaus Friedrichshain und übergab das Kind dem Pflegepersonal.

Die Schwangerschaft hatte sie verheimlicht, das Baby nie gewollt: Am Sonntag früh hat in Weißensee eine 21-Jährige heimlich und ganz allein ihr Kind in der Wohnung ihrer Eltern zur Welt gebracht. Eigentlich wollte sie es anonym in eine Babyklappe ablegen, doch als sie bemerkte, dass der Säugling nicht richtig atmete, fuhr sie mit einem Taxi ins Krankenhaus Friedrichshain und übergab das Kind dem Pflegepersonal. Dort starb der neugeborene Junge gegen sechs Uhr. Todesursache: ein Herzfehler. Dies ergab die Obduktion später.

Erst am Freitag war in Lichtenrade ein mit diesem nicht zu vergleichender Fall eines toten Kindes bekannt geworden: Die 26-jährige Mutter hatte ihr Kind nach der Geburt erstickt und dann zwei Jahre in einem Teppich eingewickelt in der Wohnung gelassen. Sie erhielt am Sonnabend Haftbefehl.

„In diesem Fall lag nie eine Tötungsabsicht vor“, bestätigte der Leiter der 5. Mordkommission, Michael Hoffmann. Vermutlich hätte das Leben des Säuglings auch nicht gerettet werden können, wenn er schneller ärztlich versorgt worden wäre, hieß es. Der Polizei hatte die 21-Jährige zunächst verschwiegen, dass sie die Mutter des Neugeborenen ist. Stattdessen sagte sie den Beamten, dass sie den in Handtüchern eingewickelten Säugling an einem Bus-Wartehäuschen in der Gustav-Adolf-Straße, ebenfalls in Weißensee, gefunden habe. Doch im Zuge der Kripo-Ermittlungen kam rasch heraus, dass die angebliche Finderin in Wirklichkeit die Mutter ist. „Sie wollte nicht mit dem Tod des Kindes in Verbindung gebracht werden“, sagte Hoffmann. „Und außerdem sollten die Eltern nicht nachträglich von der Geburt erfahren.“

Die junge Frau sei in der Nacht „von den Wehen überrascht“ worden, sagte Hoffmann. Verdrängt habe sie die Schwangerschaft – wie es bei Frauen in ähnlicher Situation häufig der Fall ist – nicht. „Sonst hätte sie nicht vorher schon Pläne gemacht, wo sie das Kind nach der Geburt abgibt“, sagte der Chef-Ermittler. Da sie aber erst spät von der Schwangerschaft erfahren hatte, sei es für eine Abtreibung zu spät gewesen. Warum sie die Schwangerschaft vor ihrer Familie und dem Umfeld verheimlichte, konnte die Polizei gestern nicht sagen. Die Familie wollte sich dazu nicht äußern.

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