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Berlin: Angriff auf Busfahrer: Täter offenbar ermittelt 24-Jähriger ist flüchtig. Er ist als Schläger bekannt

Die Polizei hat offenbar den Täter, der vor knapp zwei Wochen einen Busfahrer der Linie M29 in Kreuzberg niedergestochen hat, ermittelt. Es soll sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung um den 24-jährigen Mehmet S.

Die Polizei hat offenbar den Täter, der vor knapp zwei Wochen einen Busfahrer der Linie M29 in Kreuzberg niedergestochen hat, ermittelt. Es soll sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung um den 24-jährigen Mehmet S. handeln. Da er untergetaucht ist, fahndet die Polizei mit Haftbefehl nach ihm. Die Staatsanwaltschaft wollte dies gestern nicht kommentieren. Mehmet S. ist der Polizei bereits als Schläger und Räuber bekannt. Zudem soll er einer der Hauptbeteiligten der Randale im Kreuzberger Wrangelkiez im November 2006 gewesen sein. Im Tagesspiegel behauptete Mehmet S. damals, er sei mit Schlagstöcken und Fausthieben im Einsatzwagen der Polizei traktiert worden.

Zu der Messerattacke auf den 34-jährigen Busfahrer war es, wie berichtet, am 1. März gegen 23.20 Uhr in der Oranienstraße gekommen. Zwei Jugendliche hatten mehrere Fahrgäste der Linie M29 belästigt. Eine junge Türkin rief um Hilfe. Der türkischstämmige Busfahrer wollte die Pöbler an der Haltestelle hinauswerfen. Dabei kam es zu einer Rangelei zwischen dem Fahrer und den zwei Randalierern. Einer der beiden zückte ein Messer und rammte es dem Busfahrer in den Rücken. Zudem trat einer der Jugendlichen einer 40-jährigen Frau, die zuvor schlichtend eingreifen wollte, gegen Kopf und Schienbein und zerrte sie aus dem stehenden Bus. Mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen wurde der Busfahrer in eine Klinik gebracht. Die Angreifer konnten flüchten.

Nun hat die Polizei nach Auswertung der Spuren in dem Bus und Zeugenaussagen offenbar ermittelt, dass es sich bei den Tatverdächtigen um Mehmet S. und seinen Kumpel Selcuk B. (23) aus Neukölln handelt. Am vorigen Wochenende wollten die Fahnder sie in ihren Wohnungen verhaften. Doch beide sind untergetaucht.

Die jungen Männer kennen sich aus dem Kreuzberger Wrangelkiez. Hier war es im November 2006 zu Übergriffen zwischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und der Polizei gekommen. Zuvor waren rund 100 dieser jungen Kiezbewohner in der Wrangelstraße zusammengeströmt, nachdem die Polizei dort zwei zwölfjährige mutmaßliche Straßenräuber festgenommen hatte. Aus der Menge heraus wurde auf die Beamten eingeschlagen. Mehmet S. war damals einer der Wortführer der jungen Migranten. Er präsentierte sich mit einer Halskrause und einem geschwollenen Auge vor zahlreichen Medienvertretern im Kiez und bestritt jede Gewalt gegen die Beamten. Er habe die Polizisten lediglich aufgefordert, „sich an die Regeln zu halten“ und den festgenommenen Kindern keine Gewalt anzutun, sagte S. damals. Nach einem Wortwechsel hätten sich vier Beamte mit Schlagstöcken und Pfefferspray den Weg durch die Umherstehenden gebahnt und Mehmet S. festgenommen. Tanja Buntrock

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