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Angriff auf Wachschützer: Mann schießt vor Synagoge - mit einer Spielzeugwaffe

Ein 25-Jähriger kniete vor der Jüdischen Synagoge in der Rykestraße nieder und zielte auf die Objektschützer. Zu seinem Glück erkannte einer von ihnen, dass es sich nur um eine Spielzeugwaffe handelte.

Von Sandra Dassler

Die Besonnenheit der Mitarbeiter des Zentralen Objektschutzes (ZOS) der Polizei Berlin hat einem 25-Jährigen am Donnerstagnachmittag möglicherweise das Leben gerettet. Der Mann hatte sich gegen 15 Uhr in der Rykestraße in Prenzlauer Berg plötzlich auf den Boden gekniet und mit einer Schusswaffe auf die ZOS-Mitarbeiter, die dort zum Schutz der Synagoge ihren Dienst versahen, zunächst gezielt und dann auch abgedrückt, wie ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel sagte. Zu seinem Glück habe einer der bedrohten Objektschützer einen gelben Propfen im Lauf der Pistole gesehen und daran erkannt, dass es sich um eine Spielzeugwaffe handelte.

Die Objektschützer überwältigten daraufhin den 25-Jährigen, der stark betrunken war. Eine Atemalkoholmessung ergab laut Polizei 2,38 Promille, der aus Frankreich stammende Tourist gab an, dass er sich nur einen Spaß habe machen wollen. Ob er überhaupt wusste, dass er sich vor einer Synagoge befand, ist unklar. Er kam in Polizeigewahrsam, um seinen Rausch auszuschlafen. Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung. Da seine Personalien feststehen, wird der Mann wohl nach Frankreich zurückkehren können, sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft müsse entscheiden, ob sie Anklage gegen ihn erhebe.

Eine Gefährdung der Synagoge oder ihrer Besucher habe zu keinem Zeitpunkt vorgelegen, hieß es. Objektschützer der Polizei stehen vor besonders gefährdeten Gebäuden wie Synagogen, bestimmten Botschaften, Konsulaten und Museen.

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