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Am Dienstag beginnt der Prozess gegen den 31-Jährigen vor dem Berliner Landgericht.

© David-Wolfgang Ebener/dpa

Update

Von hinten mit Messer attackiert und Tat gefilmt: Vater gesteht Tötung von dreijähriger Tochter vor Gericht

Ein 31-Jähriger hat seine Tochter mit einem Messer getötet. Seine Frau hatte zuvor angekündigt, ihn verlassen zu wollen. Am Dienstag gab er die Tat zu.

Er soll seine kleine Tochter getötet haben, um seine Ehefrau zu bestrafen: Sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod eines dreijährigen Mädchens hat der angeklagte Vater des Kindes vor dem Berliner Landgericht gestanden.

Sein überraschendes Geständnis ließ der 31-jährige Tomasz S. von seiner Verteidigerin verlesen. „Ich habe das Unvorstellbare getan und meine Tochter getötet“, gab er am Dienstag zu. Seine Ehefrau habe ihm kurz zuvor per Handy mitgeteilt, dass sie nicht mehr zu ihm zurückkehren werde. Da habe er sich „ausgenutzt gefühlt“. Der nicht vorbestrafte Auto-Polierer erklärte weiter, er hätte „nie gedacht, zu so einer Tat fähig zu sein“. Er habe dann sein Kind vor der Mutter schützen und sich selbst umbringen wollen.

Es geschah am Nachmittag des 4. November in der Wohnung der Großmutter des Mädchens an der Köpenicker Landstraße in Plänterwald. S. war allein mit seiner Tochter. Der Pole galt als liebevoller Vater. Das Mädchen habe gerade im Schlafzimmer mit bunten Ketten und Bilderbüchern gespielt, als der Vater mit einem Hackmesser angriff – von hinten gegen den Hals, so die Anklage. Das weinende und verletzte Kind habe er noch mit seinem Mobiltelefon gefilmt. Ungläubig habe das Mädchen den Vater angesehen. Es sei „wegen Mama“, sagte er laut Anklage. Es tue ihm leid, aber sie müssten gehen. Dann versetzte er dem Kind noch einen Schnitt.

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Seine 15 Jahre ältere Frau wollte den zuletzt als Auto-Polierer tätigen Mann laut Anklage wegen häuslicher Gewalt verlassen. Aus Eifersucht habe er das Kind „zu einem Objekt, zu einem Spielball gemacht, um seine Frau abzustrafen“, so der Staatsanwalt. Von drei Mordmerkmalen geht die Anklage aus: S. habe das Kind heimtückisch, aus niedrigen Beweggründen und grausam ermordet. Fortsetzung: Freitag.

Kerstin Gehrke

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