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Der Angeklagte Heinrich Scholl bei der Gerichtsverhandlung am 02. Mai 2013 in Potsdam.

© dpa

Anklage wegen Mordes: Höchststrafe für Ex-Bürgermeister von Ludwigsfelde gefordert

Der Prozess gegen den ehemaligen Bürgermeister von Ludwigsfelde, Heinrich Scholl, steht kurz vor dem Abschluss. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass er seine Frau wegen Eheproblemen umgebracht habe. Ihm droht lebenslange Haft.

Der Ex-Bürgermeister Heinrich Scholl aus dem brandenburgischen Ludwigsfelde soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wegen Mordes an seiner Frau lebenslang in Haft. „Es verbleiben keine ernsthaften Zweifel an der Täterschaft“, sagte der Staatsanwalt am Donnerstag in seinem Plädoyer vor dem Landgericht Potsdam. Demnach soll der 70-Jährige seine Frau Brigitte (67) im Dezember 2011 bei einem Spaziergang erst mit Faustschlägen niedergestreckt und dann mit einem Schnürsenkel erdrosselt haben.

Als Motiv führte der Ankläger Eheprobleme an. Jahrelang sei Scholl gedemütigt worden. „Er musste sich dem Regime der Geschädigten unterordnen.“ Der Anwalt von Scholls Adoptivsohn, der als Nebenkläger auftritt, plädiert nur auf Totschlag, aber mindestens zehn Jahre Haft. Ein Mord sei dem Angeklagten nicht nachzuweisen. Sein Mandant sei aber sicher: Seine Mutter musste sterben, weil der Vater nicht länger die zerrüttete Ehe ertragen wollte und wegen einer Geliebten finanzielle Probleme hatte.

Der Prozess gegen Scholl läuft seit Oktober 2012, an 30 Verhandlungstagen wurden 100 Zeugen und 7 Sachverständige gehört. Die Beweisführung war äußerst schwierig, die Staatsanwaltschaft sieht Scholl aber anhand eines „Indizien- und Zeugenpuzzles“ überführt. Der Ex- Bürgermeister bestreitet die Vorwürfe, hat aber kein Alibi. Das Gericht will sein Urteil am 7. Mai sprechen. (mit dpa)

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