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Der große Ansturm auf Gymnasien und Sekundarschulen ist in diesem Jahr ausgeblieben.

© Doris Spiekermann-Klaas

Anmeldung für Gymnasien und Sekundarschulen: Der große Ansturm auf die Schulen ist ausgeblieben

Bei der Anmeldung für die weiterführenden Schulen ging es vergleichsweise entspannt zu – denn es gibt weniger Schüler als 2011. Nach Ablauf der Meldefrist hat die Mehrzahl der Schulen noch freie Plätze.

Deutlich entspannter als im letzten Jahr – das ist das Fazit vieler Schulleiter zum Ende der Anmeldungsfrist für die siebten Klassen der weiterführenden Schulen. Bis Mittwoch konnten Eltern von künftigen Siebtklässlern die Anmeldebögen abgeben. Und viele warteten offenbar bis zur letzten Sekunde. Der Anteil der Schüler, die sich für eine Sekundarschule entschieden, ist offenbar weiter gewachsen.

Die Bildungsverwaltung wertete am Mittwoch die Anmeldungen aus, die bis mittags eingegangen waren. Acht Prozent der erwarteten Siebtklässler konnten dabei noch nicht erfasst werden. Nach den vorläufigen Zahlen sieht es danach aus, dass sich 58 Prozent der Familien für eine Sekundar- oder eine Gemeinschaftsschule entschieden (2011: 56 Prozent). Entsprechend ist der Anteil der Schüler, die aufs Gymnasium wollen, leicht von 44 auf 42 Prozent zurückgegangen.

„Es gibt eine steigende Zahl von Eltern, die sich bewusst für eine Sekundarschule entscheiden, weil sie ihren Kindern eine 13-jährige Schulzeit bis zum Abitur gönnen wollen“, beobachtet Stephan Zapfe von der Carl-Zeiss-Sekundarschule in Lichtenrade. Auch die Angst, nach dem Probejahr das Gymnasium verlassen zu müssen und dann keinen Platz auf einer beliebten Sekundarschule zu finden, schrecke Familien ab, berichten Rektoren.

Dass es 2011 insgesamt einen wesentlich größeren Ansturm gab als 2012, lag daran, dass damals der große Jahrgang in die siebten Klassen kam, der durch die im Jahr 2005 vorgezogene Schulpflicht zustande gekommen war. Dieses Jahr herrscht wieder Normalität, weshalb 67 der 94 Gymnasien und 86 der 122 Sekundarschulen noch freie Plätze haben. Wer die Anmeldefrist verpasst hat, hat also noch Chancen, eine wohnortnahe und akzeptable Schule zu finden. Er kann seine verspätete Anmeldung allerdings nicht mehr an der Erstwunschschule abgeben, sondern muss zum Schulamt des Bezirks.

An den meisten Schulen mit Übernachfrage werden – wie schon 2011 – 30 Prozent der Plätze verlost. Nur wenige Schulen haben eine abweichende Regelung. Bis zum 27. April sollen alle Bescheide an die Familien verschickt sein.

Trotz des geringeren Ansturms war die Entscheidung für viele Familien wieder ein Balanceakt. Wie schon 2011 mussten sie abwägen, ob sie an ihrer Wunschschule eine Chance haben, und versuchten wieder mit unzähligen Anrufen, die Durchschnittsnoten herauszufinden, bis zu denen ihr Kind an der Wunschschule noch eine Chance haben würde, ohne auf das Losverfahren angewiesen zu sein. Allerdings waren die Schulen von der Bildungsverwaltung angewiesen, diese Angaben nicht zu machen.

In einem Rundschreiben hieß es dazu: „Aussagen über die Erfolgschancen sind zu unterlassen.“ Man wollte damit sicherstellen, dass nicht jene Eltern „belohnt“ werden, die ihre Anmeldung bis zum letzten Moment hinauszögerten, um sich die Chancen besser ausrechnen zu können, hieß es zur Begründung.

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