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Berlin: Anschlag auf jüdische Kita

Vermutlich Neonazis haben gestern einen Anschlag auf einen jüdischen Kindergarten verübt.

Unbekannte schmierten Hakenkreuze, SS-Runen und Parolen wie „Juden raus“ an die Fassade des Gebäudes am Spandauer Damm. Zudem warfen sie einen von der Polizei als „Rauchkörper“ bezeichneten Gegenstand durch ein Fenster. Die Kappe der Rauchbombe war angezündet worden, der Körper erlosch aber, ohne Schaden anzurichten. Ein Bekennerschreiben hinterließen die Täter nicht. Experten des Landeskriminalamtes sicherten stundenlang Spuren. Innensenator Ehrhart Körting (SPD), der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, und LKA-Chef Peter-Michael Haeberer informierten sich am Ort.

Die Kita wird von der Organisation „Chabad Lubawitsch“ geführt. Körting sprach von einer „schäbigen Tat“ und einer „neuen Qualität“. Besonders bösartig sei, dass die Täter einen Kindergarten gewählt hätten. Die Schmierereien waren um 12.50 Uhr einer Streife aufgefallen, die das Areal stündlich kontrolliert. Danach wurde die eingeschlagene Scheibe entdeckt. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Brandstiftung und Volksverhetzung. Unklar ist, ob die Tat in der Stunde nach der letzten Kontrolle verübt wurde oder ob sie am Vormittag übersehen worden war. Ebenso unklar ist, ob der Zeitpunkt bewusst gewählt war. In der vergangenen Woche hatte die Synagoge von „Chabad Lubawitsch“ in Wilmersdorf eine neue Thorarolle erhalten.

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