zum Hauptinhalt
Ein Rettungswagen mit Blaulicht (Symbolbild)

© dpa/Paul Zinken

Update

Antisemitischer Übergriff in Berlin: Syrer wegen Davidstern verprügelt – zehn Festnahmen

Im James-Simon-Park in Berlin-Mitte wurde offenbar ein syrischer Jude wegen seiner Davidstern-Kette verprügelt. Die Polizei nimmt sieben Männer und drei Frauen fest.

Ein jüdischer Syrer ist in der Nacht zum Sonnabend am Hackeschen Markt in Mitte von Landsleuten geschlagen worden. Das bestätigte die Polizei dem Tagesspiegel. Zuerst hatte die „Welt“ über den Angriff berichtet.

Nach Angaben der Ermittler hatte der 25 Jahre alte Syrer gegen 0.30 Uhr um Feuer für seine Zigarette gebeten. Dabei habe einer aus der Gruppe von etwa zehn Leuten eine Kette mit Davidstern um den Hals des späteren Opfers entdeckt. Daraufhin seien antisemitische Äußerungen gefallen, außerdem sei der Mann körperlich angegriffen worden. "Als er gerade Feuer bekommen sollte, pöbelte ihn ein Mann aus der Gruppe an und soll ihm die Zigarette aus dem Mund genommen haben", teilte die Berliner Polizei am Sonntagmorgen mit. Der Angreifer "soll ihm die Kette vom Hals gerissen und antisemitische Schmähungen geäußert haben. Anschließend soll er ihm wiederholt mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, worauf der Beleidigte zu Boden ging." Er wollte noch flüchten, stürzte aber, woraufhin die Angreifer auf ihn eintraten.

Passanten eilten herbei, da flüchteten die Angreifer

"Erst als Passanten dem Mann zur Hilfe eilten, hörten die Angreifer auf und flüchteten", berichtete die Polizei. Alarmierte Polizisten nahmen noch in der Nähe die drei Frauen im Alter von 15 und 21 Jahren und sieben Männer im Alter von 17 bis 25 Jahren fest und brachten sie in eine Gefangenensammelstelle. Sie kamen im Laufe des Sonnabends wieder frei. Der Staatsschutz ermittelt.

Das Opfer habe wegen seiner Verletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt werden müssen - es erlitt eine Platzwunde am Kopf.

In Berlin kam es zuletzt immer wieder zu antisemitischen Übergriffen. So attackierte ein junger Syrer in Prenzlauer Berg einen Mann, der eine Kippa trug. Der Fall hatte eine landesweite Welle der Solidarität ausgelöst. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false