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Das Anwesen von Bushido in Kleinmachnow, Zehlendorfer Damm.

© Manfred Thomas

Anwesen in Kleinmachnow: Die Villa von Rapper Bushido soll zwangsversteigert werden

Bushido und Clanchef Arafat Abou-Chaker hatten 2011 das Villen-Grundstück gemeinsam gekauft. Nun soll es zwangsversteigert werden.

Die Villa des Rappers Bushido in Kleinmachnow soll zwangsversteigert werden. Das bestätigte ein Pressesprecher des zuständigen Amtsgerichts Potsdam auf Anfrage der „PNN“. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Das rund 16 000 Quadratmeter große Villen-Grundstück am Zehlendorfer Damm hatte der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi heißt, 2011 gemeinsam mit dem deutsch-arabischen Clanchef Arafat Abou-Chaker gekauft. Die beiden waren jahrelang Geschäftspartner und Freunde.

2018 wollte sich Bushido von Abou-Chaker lossagen. Der 43-jährige Abou-Chaker soll sich bis in das Privatleben von Ferchichis Familie eingemischt haben. Der Streit zwischen den beiden eskalierte so weit, dass der Rapper und seine Familie zwischenzeitlich Polizeischutz bekamen. Höhepunkt des Konflikts war die Festnahme von Abou-Chaker. Anfang 2019 wurde Abou-Chaker verhaftet: Er soll geplant haben, Bushidos Kinder zu entführen. Der Haftbefehl wurde jedoch wieder aufgehoben.

Es handelt sich um eine Teilversteigerung

Mit den Nachbarn und der Denkmalschutzbehörde hatte es wegen der Villa in Kleinmachnow immer wieder Ärger gegeben. So hatte Ferchichi etwa historische Mauern und ein Eingangstor des ehemaligen Seemannserholungsheims abreißen lassen. Nach einem durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark verhängten viermonatigen Baustopp auf dem Grundstück ließ der Rapper jedoch beides originalgetreu wiederaufbauen.

Auch über den Bau von Swimmingpools und abgeholzte Bäume kam es zu Streit. Ferchichi hatte die Kritik als „Hetzjagd“ bezeichnet und von einer „Stasi-Gemeinde“ gesprochen. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung habe Ferchichi die Zwangsversteigerung gewollt, weil mit Abou-Chaker keine Einigung über das gemeinsame Grundstück gefunden werden konnte. Es handele sich dabei um eine sogenannte Teilungsversteigerung, wie das Amtsgericht Potsdam mitteilte.

Sie wird durchgeführt, wenn eine Gemeinschaft an einem Grundstück beendet werden soll. Derzeit liegt der Antrag bei einem Sachverständigen, der den Verkehrswert der Villa ermitteln soll. Das Gericht rechnet nicht vor dem Sommer mit der Versteigerung.

Sarah Stoffers

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