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Berlin: Anziehend

VON TAG ZU TAG Stephan Wiehler über die Modestadt Berlin Berlin ist die schlechtest angezogene Stadt Deutschlands. Das ist auch so ein Mythos, mit dem endlich aufgeräumt werden muss.

VON TAG ZU TAG

Stephan Wiehler über

die Modestadt Berlin

Berlin ist die schlechtest angezogene Stadt Deutschlands. Das ist auch so ein Mythos, mit dem endlich aufgeräumt werden muss. Na gut, die hohe Second-Hand-Shop-Dichte ist ein Beleg dafür, dass viele von uns hier die ausrangierten Klamotten der restlichen Republik auftragen. Auftragen müssen, Herr Sarrazin! „Hier schlurfen die Menschen im Trainingsanzug durch den Tag“, war dem Finanzsenator bei seiner Ankunft in unserer abgebrannten Stadt aufgefallen.

Auf kreative Köpfe wirkt dieser legere Rezessionsstil aber durchaus inspirierend, wie dieses Wochenende der Mode beweist: Während muslimische Kopftuch-Demonstranten auf dem Straßenlaufsteg die neuesten Kreationen vorführen, konkurrieren zwei weitere Modemessen um das Publikum: Die Streetwear-Schau „Bread and Butter“ in Spandau und die „Premium“ am U-Bahnhof Potsdamer Platz (Seite 11) zeigen, dass wir durchaus anziehend sein können.

Irgendwann kommen wir schon in Mode. Wenn die gut Betuchten in Ballonseide und Adiletten über die Maximilianstraße flanieren, werden sie auch in München begreifen, dass wir die neue Modehauptstadt sind.

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