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Berlin: Appel Grundvermögen AG: Hoffnung für die Mieter

Nach dem Konkursantrag der mit 485 Millionen Mark verschuldeten Appel Grundvermögen AG hat das Amtsgericht Charlottenburg am Montag einen Insolvenzverwalter eingeschaltet. Die Zahl der Häuser, in denen wegen unbezahlter Beriebskosten ein Fernwärme- oder Wasserstopp droht, ist gesunken.

Nach dem Konkursantrag der mit 485 Millionen Mark verschuldeten Appel Grundvermögen AG hat das Amtsgericht Charlottenburg am Montag einen Insolvenzverwalter eingeschaltet. Die Zahl der Häuser, in denen wegen unbezahlter Beriebskosten ein Fernwärme- oder Wasserstopp droht, ist gesunken. Die Wasserbetriebe hatten kürzlich den Bewohnern von 60 Gebäuden, vor allem in Charlottenburg-Wilmersdorf, den Versorgungsstopp zum 26. März angekündigt. "Jetzt haben wir für 28 Häuser Lösungen vereinbart", sagte Sprecher Stephan Natz. Man rede mit Banken und werde Kontakt zum Insolvenzverwalter aufnehmen.

Die bisher für Appel tätige Hausverwaltung "Proline" sicherte zu, in 15 Häusern die offenen Rechnungen der Wasserbetriebe zu begleichen. Dasselbe kündigten Banken für fünf der Häuser an, in denen Appel die Mieten schon vor Wochen oder Monaten abgetreten hatte. Für vier Gebäude wurde vereinbart, dass die Mieter die Wasserkosten direkt überweisen. Vier Gebäude sind nicht mehr betroffen, weil sie gerade den Eigentümer wechselten und die jeweiligen Vermieter für die Schulden aufkommen.

Den Bewohnern von 32 Häusern empfehlen die Wasserbetriebe weiterhin, "Notgemeinschaften" zu bilden und die Kosten direkt zu zahlen. Laut Sprecher Natz gibt es "weitere Häuser von Appel, in denen korrekt gezahlt wurde". Demnach müssten der Firma, entgegen Angaben ihres Anwalts, sogar mehr als 60 Gebäude in Berlin gehören.

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Die Bewag gab unterdessen Entwarnung: "Nach aller Erfahrung" in Konkursverfahren "kann man davon ausgehen, dass die Häuser weiter mit Fernwärme versorgt werden", sagte Sprecher Siegfried Knopf. Bei der Bewag ging es um bis zu zwölf Häuser. Eines davon, die Kantstraße 83, ist wegen eines zahlungsbereiten neuen Eigentümers auf jeden Fall nicht mehr vom Versorgungsstopp bedroht. Kühl bleibt es im Haus Spichernstraße 1: Dieses ist ein Appel-Firmensitz und seit Tagen ohne Wärmezufuhr. Eine Direktzahlung der Mieter lehnt die Bewag ab, weil die hohen Rückstände so nicht zu decken seien.

Der Berliner Mieterverein erteilte gestern Tipps. Bei einer Versorgungssperre könnten Mieter fristlos kündigen oder "eine Mietminderung bis zu 100 Prozent vornehmen". Ebenso sei es möglich, Gemeinschaften zu bilden und Betriebskostenvorschüsse direkt an die Versorger zu zahlen.

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