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Berlin: April im Juni

warnt vor der Umbenennung der Berliner Bahnhöfe Im Jahr 2001 haben wir uns hier einen kleinen Aprilscherz geleistet und nach Bostoner Vorbild angekündigt, der Senat werde die Namen der Berliner U-Bahnhöfe an solvente Unternehmen verkaufen, beispielsweise aus dem Gleisdreieck ein „Microsoft Triangle“ machen oder aus dem Ostkreuz ein „Postkreuz“. Nun wissen wir, wie lange es dauert, bis Aprilscherze praktische Politik werden: gut vier Jahre.

warnt vor der Umbenennung der Berliner Bahnhöfe Im Jahr 2001 haben wir uns hier einen kleinen Aprilscherz geleistet und nach Bostoner Vorbild angekündigt, der Senat werde die Namen der Berliner U-Bahnhöfe an solvente Unternehmen verkaufen, beispielsweise aus dem Gleisdreieck ein „Microsoft Triangle“ machen oder aus dem Ostkreuz ein „Postkreuz“. Nun wissen wir, wie lange es dauert, bis Aprilscherze praktische Politik werden: gut vier Jahre. Denn Alexander Kaczmarek von der CDU möchte jetzt genau diese Idee in einen Antrag für das Abgeordnetenhaus gießen – ein Unternehmen aus der Bahnhofsumgebung bekäme das Namensrecht und müsste dafür Bahnhof und Personal bezahlen.

Kaczmarek erwartet als Resultat den heute in solchen Fällen üblichen „zweistelligen Millionenbetrag“, wir erwarten maximale Verwirrung. Gerade würden sie hektisch den Bahnhof „HypoVereinsbank“ in „Unicredito“ umbenennen und in Siemensstadt verzweifelt versuchen, „BenQ“ zu buchstabieren; hätten wir vor 20 Jahren den U-Bahnhof Birkenstraße „Paech-Brot Moabit“ getauft, dann hieße er nach ungefähr einem Dutzend Namensänderungen jetzt Kamps-Station. Oder Stazione Barilla?

Immerhin: Die Hilfskräfte, die täglich die neuen Liniennetze in die Bahnen kleben müssten, hätten einen soliden Arbeitsplatz. Aber ob Kaczmarek das so gemeint hat?

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