zum Hauptinhalt

Arbeitskampf: BVG will streiken, aber Fahrgäste verschonen

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben sollen am Mittwoch alle Unternehmensbereiche bestreikt werden - nur der Fahrdienst nicht. Obwohl die Fahrer und Schaffner im Dienst sind, werden Behinderungen des Fahrplanes erwartet.

Bei dem Warnstreik der Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) an diesem Mittwoch soll mehr als jeder dritte Beschäftigte die Arbeit niederlegen. Das kündigte Verdi-Verhandlungsführer Frank Bäsler an. Es werde darauf geachtet, dass Bereiche bestreikt werden, die nicht vorrangig den Fahrgast treffen.

Die Gewerkschaft will die Hauptverwaltung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in Schöneberg und alle Betriebs- und Hauptwerkstätten mit ihren insgesamt rund 4000 Mitarbeitern von 5.00 bis 15.00 Uhr lahm legen. „Die Fahrgäste sollen so wenig wie möglich betroffen sein“, sagte Bäsler. „Aber die Bereiche, die wir jetzt bestreiken, kosten der BVG richtig Geld.“ Verdi fordert acht bis zwölf Prozent mehr Geld für die 11.500 BVG-Beschäftigten.

Bei Fahrgästen um Sympathie werben

Bei den erneuten Arbeitskampfmaßnahmen gehe es den Beschäftigten darum, noch einmal zu verdeutlichen, was ihre Position sei, sagte der Verdi-Sprecher. Dem Arbeitgeber solle klar gemacht werden, dass es höchste Zeit sei, den Konflikt zu lösen. Gleichzeitig wollten die Beschäftigten bei den Fahrgästen um Sympathie werben. Deshalb sollten sie diesmal weniger von dem Streik betroffen sein. Details zum Ausstand wollte die Gewerkschaft erst am Dienstag mitteilen.

Verdi hatte in der vergangenen Woche ein Kompromissangebot der Arbeitgeber als Mogelpackung abgelehnt, nachdem auch den so genannten Alt-Beschäftigten eine kleine Gehaltserhöhung gezahlt werden sollte. Bisher war das nur für die seit 2005 eingestellten Mitarbeiter geplant.

Anfang Februar waren bei einem 39-stündigen Warnstreik alle Trams, U-Bahnen und fast alle Busse in den Depots geblieben. Der öffentliche Verkehr in der Hauptstadt kam in weiten Teilen nahezu zum Erliegen. Kritisiert wurde vor allem, dass der Warnstreik so kurzfristig angesetzt wurde, dass sich viele Fahrgäste nicht darauf einstellen konnten. (ho/ml/iba/ddp/dpa)

Zur Startseite