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Arbeitskampf: Landesbeschäftigte demonstrieren vor Rotem Rathaus

Zum Abschluss der Streikwoche haben die Beschäftigten von Land und Bezirken ihren Protest noch einmal vor das Rote Rathaus getragen. 9000 Bedienstete verliehen der Forderung nach mehr Lohn und Gehalt Nachdruck.

9000 Beschäftigte in Berlins öffentlichem Dienst haben nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag ihrer Forderung nach mehr Lohn und Gehalt lautstark Nachdruck verliehen. Die Kundgebung vor dem Berliner Rathaus war der Abschluss einer Streikwoche. Die Gewerkschaften werfen dem Senat "Politik nach Gutsherrenart" vor. Dieser hatte im Sommer Einmalzahlungen von insgesamt 600 Euro an die Bediensteten angekündigt und betrachtet den Tarifkonflikt seitdem als beendet.

"Der Tarifkonflikt ist beendet, wenn wir das sagen", tönte es dagegen am Donnerstag vor dem Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD). Die Gewerkschaften verlangen für die knapp 50.000 Arbeiter und Angestellten des öffentlichen Dienstes 2,9 Prozent und drei Einmalzahlungen. Damit wollen sie Einkommenssteigerungen nachholen, die es in anderen Bundesländern schon gegeben hat. Auf Spruchbändern kritisierten die Beschäftigten von Senatsverwaltungen, Bezirksämtern, Schulen, Horten und Polizei mit Blick auf das Rettungspaket für Banken: "Bei den Banken sind sie fix, aber für uns tun sie nichts."

Seit Montag waren täglich mehrere tausend Bedienstete im Ausstand, auch Lehrer und Erzieher. Zahlreiche Behörden waren betroffen, darunter Bürger- und Ordnungsämter. Berlin hatte sich 2003 von der Tarifentwicklung der anderen Länder abgekoppelt. Im sogenannten Solidarpakt nahmen die Berliner Bediensteten Einkommenseinbußen hin, die Arbeitgeber verzichteten im Gegenzug auf betriebsbedingte Kündigungen. Die letzte Tariferhöhung um ein Prozent gab es 2004. Der Solidarpakt läuft noch bis 2009. Die Beschäftigten wollen aber schon vorher einen Ausgleich für gestiegene Lebenshaltungskosten. (ho/dpa)

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