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Berlin: Architekt hat Hoffnung auf Erweiterung des Lüders-Blocks zur Luisenstraße noch nicht aufgegeben

Eigentlich könnten die Bewohner der Häuser in der Luisenstraße ruhig schlafen:Die Diskussion um eine Verlängerung des angrenzenden Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses scheint längst abgeschlossen zu sein, der Abriss der Plattenbauten in weite Ferne gerückt. Das neue Domizil der Bundestagsabgeordneten wird nur bis auf rund 40 Meter an den Wohnblock mit den Adressen Luisenstraße 22-30 und Schiffbauerdamm 25 heranreichen.

Eigentlich könnten die Bewohner der Häuser in der Luisenstraße ruhig schlafen:Die Diskussion um eine Verlängerung des angrenzenden Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses scheint längst abgeschlossen zu sein, der Abriss der Plattenbauten in weite Ferne gerückt. Das neue Domizil der Bundestagsabgeordneten wird nur bis auf rund 40 Meter an den Wohnblock mit den Adressen Luisenstraße 22-30 und Schiffbauerdamm 25 heranreichen. "Der Beschluss des Bundestages steht, und den respektieren wir", versichert Dagmar Buchholz, Sprecherin von Bausenator Jürgen Klemann. Das Gleiche gilt für den Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Mitte, die ebenfalls für die Erhaltung der Plattenbauten gestimmt hatte.

Trotzdem hofft der Architekt des Lüders-Hauses, Stephan Braunfels, dass diese Entscheidung noch nicht das letzte Wort in Sachen Luisenstraße ist. "Mir ist nicht ganz klar, ob die Berliner diese Platte wirklich so lieben", sagt er zweifelnd. "Viele der ehemaligen Bewohner sind für die Bauzeit des Lüders-Hauses ausgezogen - ich frage mich, ob die wirklich zurück wollen." Schließlich, so Braunfels, werde sich auch das Wohnen in der Luisenstraße verändern. "Statt auf die Spree blicken die Bewohner jetzt auf die Rückseite der Bundestagsbibliothek." Mit der Renovierung der Wohnungen sei noch nicht begonnen worden. "Jetzt wäre der Zeitpunkt, noch einmal über die Erhaltung des Wohnblocks nachzudenken."

Vorsorglich hat Braunfels die zum Wohnblock zeigende Fassade des Lüders-Hauses, das spätestens im Frühjahr 2001 bezogen werden soll, schon für einen Anbau vorbereitet: Die einzelnen Glasplatten sind nur aufgeschraubt und könnten bei Bedarf abgenommen werden. "Ein Anbau macht allerdings nur Sinn", räumt Braunfels ein, "wenn der Bundestag mehr Platz braucht." Immerhin habe der Bund bereits mögliche Bauflächen in der Nähe des Lüders-Hauses aufgekauft. "Statt woanders zu bauen, wäre eine Erweiterung des Lüders-Hauses besser."

Offiziell spricht allerdings keiner davon, dass der Bundestag mehr Platz brauchen könnte. "Wir gehen davon aus, dass die vorhandene Fläche reicht", sagt Hartwig Bierhof, Bundestags-Pressesprecher. Er verweist auf die geplante Verkleinerung des Parlaments von 656 Sitzen (ohne die zur Zeit vergebenen 13 Überhangmandate) auf 599 Sitze. Bis dahin muss jeder Abgeordnete mit zwei Räumen für sich und seine Mitarbeiter auskommen, ab 2002 soll es drei Räume für jeden Abgeordneten geben - ohne Erweiterungsbauten.

Katharina Voss

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