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Berlin: Asbest: Grundschule muss umziehen

Kosten für Sanierung zu hoch

Die SchwielowseeGrundschule an der Monumentenstraße muss umziehen. Nicht, weil unmittelbare Gefahr durch Asbest- und Mineralfaserbestände besteht. Diese Konzentrationen werden nach Auskunft von Dieter Hapel, Stadtrat für Schule, Bildung und Kultur in Tempelhof-Schöneberg, seit Jahren gemessen und liegen auch heute noch unter den kritischen Werten. Die Grundschule und die Kindertagesstätte, die sich das Gelände teilen, werden den Komplex verlassen müssen, weil die Kosten für die Sanierung zu hoch sind. Statt der ursprünglich veranschlagten 5 Millionen Euro sollte sie 11,5 Millionen Euro kosten. Deswegen wird nicht saniert. Die Schwielowsee-Schule soll daher auf das Gelände der Havelland-Schule an der Kolonnenstraße ziehen und mit ihr zusammengelegt werden.

Das passiert allerdings frühestens zu Beginn des nächsten Schuljahres. Bis dahin müssen zwei mobile Betonhäuser, die derzeit noch im Osten Berlins stehen, renoviert und auf dem neuen Gelände aufgestellt werden. Daraus entstehen 24 Klassen- und 12 Teilungsräume. Die Havelland-Schule verfügt über knapp 30 Räume. Beide Schulen werden die Räumen gemeinsam nutzen. „Im Moment finde ich das etwas eng bemessen“, meinte Marion Dießelberg, die Leiterin der Schwielowsee-Schule, denn derzeit stehen ihr etwa 50 Räume zur Verfügung. Knapp die Hälfte der rund 500 Kinder wird den ganzen Tag in der Schule betreut. Wenn, wie geplant, alle Kinder nachmittags in der Schule bleiben, steigt der Bedarf an Freizeiträumen weiter.

Auch die endgültige Finanzierung ist noch nicht gesichert. Stadtrat Dieter Hapel wünscht sich eine Mischfinanzierung aus Mitteln des Bezirks, des Bundesprogramms zur Einrichtung von Ganztagsschulen und den Sonderprogrammen des Landes zur Schulsanierung. 4,8 Millionen Euro soll der Umzug kosten. Wer dabei wie viel bezahlt, ist noch unklar. Die Zukunft der Kindertagesstätte ist noch ungewiss. „Es gibt bis jetzt kein Konzept“, sagte Sabina Vogel, eine betroffene Mutter.

Asbest sei inzwischen kein Thema mehr, hieß es aus der Senatsschulverwaltung. Von den 15 betroffenen Schulkomplexen wurden in den 90er Jahren sechs abgerissen und drei nach der Sanierung neu bezogen. Ein Komplex wurde verkauft, fünf stehen leer.cof

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