zum Hauptinhalt

Berlin: Attacke auf Flick-Schau

Randalierende Frau beschädigte Kunstwerk

Eine Besucherin hat gestern mindestens ein Kunstwerk der umstrittenen FlickAusstellung im Hamburger Bahnhof beschädigt. Nach Augenzeugenberichten sprang die Frau kurz vor 20 Uhr so lange auf einem palettenähnlichen Kunstgegenstand in einem oberen Ausstellungsraum herum, bis dieser zerbrach. Dann rief sie: „Flick, jetzt vergebe ich Dir!“ und lief zum nächsten Kunstwerk, auf dem sie ebenfalls herumsprang.

Besucher riefen nach Ordnern, doch diese, so der Bericht der Augenzeugen, sollen dem Treiben der Frau minutenlang zugesehen haben. „Die waren offenbar überhaupt nicht auf so etwas vorbereitet“, sagte eine Frau dem Tagesspiegel: „Es dauerte mindestens zehn Minuten, bis die Polizei eintraf und die Frau, die beim Herumhopsen auf den Boden gefallen war, dann festgenommen hat.“

Nach Polizeiangaben handelt es sich bei der Vandalin um eine 35-jährige Berlinerin. „Sie ist uns schon mehrfach wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung aufgefallen“, sagte ein Sprecher. Die Beamten brachten die Frau in die Gefangenensammelstelle in der nahe gelegenen Kruppstraße in Mitte. Wie die Polizei mitteilte, wurde die Frau am Abend wieder freigelassen.

Welche Kunstwerke von ihr attakiert wurden und welche Schäden sie dabei erlitten, war gestern Abend nicht mehr zu klären. Vom Museum wurde keine Stellungnahme abgegeben. Der Raum, in dem sich der Zwischenfall zugetragen hatte, war danach für den Publikumsverkehr geschlossen worden.

Während des Vorfalls lief im Hamburger Bahnhof gerade eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Macht der Sammler und die Verantwortung der Museen“, an der unter anderem der Direktor des New Yorker MoMA, Glenn Lowry, und der des Kunsthauses Zürich, Christoph Becker, teilnahmen. Geleitet wurde sie von Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der anschließend, auf den Vorfall angesprochen, sagte, er wisse davon nichts. Auch Peter-Klaus Schuster, Generaldirektor der Staatlichen Museen, gab, auf die Kunstattacke angesprochen, keine Auskunft. Verborgen kann den Diskussionsteilnehmern der Vorfall kaum geblieben sein: Am Rande hatte die Besucher mitbekommen, wie die Frau abgeführt wurde. ac/das/tabu

-

Zur Startseite