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Berlin: Auch die FU spart Wissenschaftler ein

Nach den Stellenstreichungen an der Humboldt-Universität kündigt die Freie Universität den Abbau von rund 500 Arbeitsplätzen an

Die Freie Universität Berlin (FU) wird in den kommenden Jahren etwa 500 Stellen abbauen müssen. Nachdem schon die Humboldt-Universität (HU) am Donnerstag bekannt gegeben hatte, dass sie in den nächsten sechs Jahren 530 Stellen einsparen muss, sagte FU-Präsident Dieter Lenzen dem Tagesspiegel: „Bei uns wird die Zahl etwa in der gleichen Höhe liegen.“ Auf 80 von jetzt 364 Professuren müsse verzichtet werden.

Bei den Mitarbeitern würde besonders an Assistenten und Doktoranden gespart. Die Stellenkürzungen will die Uni allein damit erreichen, dass sie frei werdende Positionen nicht mehr besetzt: „Niemand wird entlassen“, sagte Lenzen. Von 27 000 Studienplätzen sollen etwa 3000 entfallen, so viel wie an der HU. Anders als diese will Lenzen jedoch noch nicht sagen, welche Fächer schrumpfen oder wegfallen sollen. Erst nach Abstimmung mit den Uni- Gremien werde die FU im Januar bekannt geben, welches die Sparopfer sind. Doch mit Stellenstreichungen allein sei die geforderte Sparsumme nicht zu erbringen, sagt Lenzen. Man werde auch bei der Infrastruktur mit den anderen Unis kooperieren müssen, etwa bei den Bibliotheken. Allerdings steht bislang noch nicht fest, wie hoch der jeweilige Sparanteil ist, den die einzelnen Unis für die vom Senat verlangten insgesamt 75 Millionen Euro erbringen müssen.

Darüber liegt die Technische Universität (TU) mit den beiden anderen Universitäten im Streit. Diese wollen, dass auf die Humboldt-Universität 22 Millionen entfallen, auf die FU 25 Millionen und auf die TU 27 Millionen. Das wäre eine proportionale Verteilung gemäß des Staatszuschusses. Die TU macht aber geltend, dass ihr Angebot als einzige technische Universität in Berlin besonders kostenintensiv ist und will diese Aufteilung nicht akzeptieren: „Es ist unwahrscheinlich, dass wir uns einigen werden“, sagte Kurt Kutzler, der Präsident der TU. Der Senat werde entscheiden müssen. Kutzler befürchtet, dass die TU auch in ihrem naturwissenschaftlich-technischen Kernbereich auf Fächer wird verzichten müssen. Im schlimmsten Fall seien 80 von 335 Professuren abzubauen. 4000 bis 5000 Studienplätze müssten wegfallen. Insgesamt werden Berlin damit 10 000 Studienplätze verloren gehen.

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