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Berlin: Auf dem Ku’damm nachts um halb eins Die Berliner kaufen gern abends ein:

Lange Nacht des Shoppings brachte Rekordumsätze

Die „6. Lange Nacht des Shoppings“ hat die Größe der Love Parade erreicht. Am Sonntag meldete Veranstalter Tommy Erbe mit 600 000 Besuchern in der City West einen neuen Rekord. Im letzten Oktober waren rund 500 000 Gäste gekommen. An vier Stellen in der Nacht rund um die Gedächtniskirche wurde gezählt und dann später hochgerechnet. Mehrere hundert Läden rund um den Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße blieben am Sonnabend anlässlich der Umstellung auf Sommerzeit bis Mitternacht geöffnet. Viele Händler erzielten doppelt so hohe Umsätze wie an einem normalen Sonnabend .

Der eigentliche Ansturm begann erst abends. Tagsüber, so der Center-Manager Klaus Gennrich vom Stilwerk an der Kantstraße „hatten wir einen normalen Tag“. Erst als es dunkel wurde, sei das „typische Lange-Nacht-Publikum“ aufgetaucht. Leute, die sich in Ruhe in den Läden umsehen und das Bühnenprogramm erleben wollten. Im Stilwerk wurde die Nacht besonders lang. Bis in die frühen Morgenstunden lief die Party in der hauseigenen Konzert-Bar „Soultrane“.

Auch Thomas Jentsch von der Esprit-Filiale im Europa-Center freute sich über den „stärksten Tag, den wir je erlebt haben“. Im Vergleich zu den vorherigen Shoppingnächten stieg sein Umsatz um 20 Prozent.

Solche Einkaufspartys soll es auch nach der Verlängerung der Ladenschlusszeiten weiterhin geben. Ab Juni dürfen alle Läden sonnabends bis 20 Uhr offen bleiben. Aber Bernd Andrich vom Neuen Kranzler-Eck glaubt nicht, dass Shoppingnächte dann plötzlich langweilig werden, weil sie ein umfangreiches Begleitprogramm haben. In Zukunft soll auch verstärkt überregional für den Kaufrausch geworben werden: „Wir können damit viele Leute nach Berlin ziehen“, so Andrich.

Unfälle oder Pannen blieben aus. Auch bei der akrobatischen Modenschau an der Fassade des Esprit-Hauses – dem „Vertical Catwalk“ – ging alles glatt. Mit Seilen gesicherte Models waren dort mehrmals die zwölf Meter hohe Fassade tänzelnd herunter gelaufen. Und wie von den Veranstalter versprochen, gab es in diesem Jahr auch keine Ramschbuden. Die Billig-Anbieter mit Socken, Haushaltsgegenständen und Lederwaren waren nicht zugelassen worden. Für Organisator Tommy Erbe gilt jetzt: Die nächste Shoppingnacht kommt bestimmt – im Oktober, wenn die Uhr auf Winterzeit umgestellt wird.

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