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Berlin: Auf den Geschmack gekommen

Die Villa Kreuzberg wird jetzt ein Restaurant

Die Villa Kreuzberg wird jetzt ein Restaurant Noch sind die Rollläden der Villa Kreuzberg heruntergelassen. Doch noch in dieser Woche soll Baulärm die Stille im Viktoriapark durchbrechen. Im denkmalgeschützten ehemaligen Gartenhaus werkeln dann die Handwerker, durchbohren Wände, bauen Toiletten ein und statten Kühlräume aus. Zum ersten Mal wird in dem 1892/1893 errichteten Anwesen ein Restaurant einziehen. Die Restaurantkette Tomasa, die bereits in Berlin vier Filialen betreibt, will hier am 22. September eine weitere eröffnen.

Rund 350 Plätze plant Geschäftsführerin Gabriele Höft in dem roten zweistöckigen Backsteinbau. Im Saal, wo einst Bands wie die „Toten Hosen“ gespielt haben, sollen künftig Hochzeitsfeiern und Weinproben abgehalten werden. Auf der großen Terrasse könnten im Sommer Konzerte gegeben werden. Weitere Veranstaltungen sollen im Maschinenhaus stattfinden. Auch der Streichelzoo neben der Villa bleibe erhalten, verspricht Höft. „Wir haben sogar vor, ihn noch weiter auszubauen.“ Das Konzept der Kette sei ein breites Angebot von spanischen Tapas bis zur umfangreichen Kuchen- und Frühstückskarte. Für Kinder werde es ein eingerichtetes Spielzimmer geben.

Dass nun der Innenausbau in vollem Gange ist, war vor ein paar Monaten alles andere als absehbar. Im September 2005 hatten drei Partner als Villa Kreuzberg GbR das Anwesen vom Liegenschaftsfonds Berlin erworben, darunter Arno Fischer, Besitzer der Haifischbar in der Kreuzberger Arndtstraße. Vor der Vertragsunterzeichnung hatte sich der Bezirk gewünscht, dass in der Villa ein Café und Restaurant eröffnet. Rund ein Jahr später war Fischer, der die gastronomische Nutzung in die Hand nehmen sollte, dann ausgestiegen. Seinen Anteil hat er daraufhin an seine Partner verkauft, weil sich für ihn das Geschäft nach eigenen Aussagen nicht mehr gelohnt habe. Die verbliebenen Eigentümer, der Kreuzberger Günter Uphoff und der Hamburger Holger Sendelbach, hatten sich dann ausführlich Zeit genommen, um „einen professionellen Betreiber zu finden, welcher der Villa gerecht wird“, sagte Uphoff. In dieser Zeit stand die Villa an der Kreuzbergstraße, die einst einen Jugendtreff beherbergte, leer.

Im Sommer werden zunächst ein paar Geschäftskunden Probe sitzen. Alle anderen müssen sich noch ein paar Wochen länger gedulden.

Jörg Oberwittler

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