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Berlin: Auf den Hund gekommen

Um Hunde und ihre Menschen geht es in der Ausstellung "Gassi - damit Ihr Hund allen Freude macht", die ab sofort im Umweltbüro Weißensee in der Pistoriusstraße 17 zu sehen ist.Auf 14 Schautafeln erfährt der Besucher allerlei Wissenswertes über das Hundeleben in der Stadt.

Um Hunde und ihre Menschen geht es in der Ausstellung "Gassi - damit Ihr Hund allen Freude macht", die ab sofort im Umweltbüro Weißensee in der Pistoriusstraße 17 zu sehen ist.

Auf 14 Schautafeln erfährt der Besucher allerlei Wissenswertes über das Hundeleben in der Stadt. Zunächst können Hund und Mensch jedoch auf 14 000 Jahre gemeinsamer Beziehung und gegenseitig übernommener Verantwortung zurückblicken. So erfährt man nicht nur von Jagd- oder Blindenhunden, oder solchen, die kranke Menschen schneller genesen lassen, indem sie auf dem Krankenbett mit ihnen kuscheln. Auch wird die Geschichte eines Washingtoner Anwaltes erzählt, der seinen Schäferhund nach einer Querschnittslähmung nicht etwa einschläfern ließ, sondern bei ihm blieb, "wie der Hund bei mir geblieben wäre." Er ließ den Beifahrersitz seines Wagens zur Hundeliege umbauen und schob seinen Liebling fortan mit einem speziell angefertigten Rollstuhl über Wiesen und Wälder. Ganz im Gegensatz zu vielen Berlinern, die sich nach Erlass der neuen Hundeverordnung nur allzu leicht von ihren Tieren trennten.

Zwar sind Kampfhunde seit der neuen Verordnung weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden, Hundehaufen dagegen, gibt es noch immer in großer Zahl. Und die sind weit mehr als eklige Ärgernisse unter Schuhsohlen, können sie doch den gefährlichen Hundespulwurm übertragen. Auch erfährt der Besucher, dass 70 000 Liter Hunde-Urin den Berliner Straßenbäumen jährlich zu schaffen macht. So werden folgerichtig auf der Ausstellung auch verschiedene Hundetüten und Reinigungssets sowie ihre Handhabung erklärt.

Unter der Überschrift "Metropolen im Vergleich" lernt der Besucher, dass London mit 800 000 Exemplaren die größte Hundedichte unter den Metropolen der Welt hat. Kein Wunder, gibt es doch dort weder Hundesteuer noch Leinenzwang oder gar Bußgelder. Gleichzeitig sind die Londoner am reinlichsten, entsorgen sie die Hinterlassenschaften ihre Lieblinge zuverlässig in die dafür bereitgestellten Abfallbehälter. Im Gegensatz zu den Parisern, wo die Straßenreinigung mit speziellen Vespas die Haufen von den Gehwegen saugt.

Auch in Berlin schlug der Versuch die Hauptstädter zu reinlichen Hundebesitzern zu erziehen fehl, wie man auf einer weiteren Tafel erfährt. Nach nur wenigen Wochen wurde der Versuch in Reinickendorf, wo die Stadtverwaltung mehrere Kehrschaufel- und Tütenspender sowie 44 gesonderte Abfalleimer aufstellte, als Misserfolg abgebrochen. Die Ausstellung ist bis voraussichtlich Ende März geöffnet, der Eintritt ist frei.

Annekatrin Looss

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