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Berlin: Auf den Spuren von Louis Salomon: Ein neues Buch der Jugendgeschichtswerkstatt über den Spandauer, der Theresienstadt überlebte

Die Jugendgeschichtswerkstatt hat gestern ihre erste Buchproduktion vorgestellt. Unter dem Titel: "Hoffentlich werden wir jetzt aufhören, Menschen und Bürger II.

Die Jugendgeschichtswerkstatt hat gestern ihre erste Buchproduktion vorgestellt. Unter dem Titel: "Hoffentlich werden wir jetzt aufhören, Menschen und Bürger II. Klasse zu sein", präsentiert sie die zum Teil in Theresienstadt entstandene Biografie von Louis Salomon, dem 1955 in Israel gestorbenen letzten Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Spandaus. Die Publikation soll der Auftakt einer ganzen Reihe sein, die insbesondere für Schulen und Jugendfreizeitheime bestimmt ist, sagte Bildungsstadtrat Gerhard Hanke (CDU). Die Jugendgeschichtswerkstatt versucht, die Geschichte Spandaus zwischen 1933 und 1945 mit Jugendlichen aufzuarbeiten.

Die im Buch durch zahlreiche Kommentare ergänzten Aufzeichnungen Louis Salomons wurden vor zwei Jahren bei der Vorbereitung einer Gruppenreise in Spandaus israelische Partnerstadt Ashdod bei einem Enkel von Louis Salomon entdeckt, berichtete der Leiter der Jugendgeschichtswerkstatt, Franz Paulus. Sie sind die einzigen bekannten, authentischen Notizen eines jüdischen Spandauer Bürgers aus dieser Zeit.

Salomon und seine Ehefrau gelten als die einzigen Spandauer, die Theresienstadt überlebten. Sie wurden nicht, wie 18 000 Leidensgenossen, nach Auschwitz deportiert, sondern gehörten zu einer Gruppe, die in die Schweiz gebracht wurde.

Mit Hilfe des in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienenen Buches können jetzt bei Klassenfahrten beispielsweise die Stationen des Lebens von Louis Salomon nachvollzogen werden, sagte Paulus. Die Herstellungskosten von 11 000 Mark wurden aus dem Bildungsetat des Bezirks finanziert. Interessierte Privatpersonen erhalten das Werk ebenfalls kostenlos an der Kasse der Zitadelle oder bei der Spandau-Information in der Breiten Straße. Sie werden aber um eine Spende für die Arbeit der Jugendgeschichtswerkstatt gebeten. Diese zeigt ab morgen (16. Juni) in der Bastion Kronprinz der Zitadelle auch wieder die Ausstellung "Das Hannes-Projekt".

Öffnungszeiten: Bis zum 16. Juli dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. In Vorbereitung ist eine CD-ROM von Jugendlichen als Hilfsmittel für die Vorbereitung von Gedenkstättenfahrten insbesondere nach Auschwitz.

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