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Berlin: Auf der falschen Veranstaltung

Die ARD wollte den Staatsbesuch Helmut Kohls in Warschau großflächig darstellen, deshalb fuhren wir dorthin, ließen uns im Hotel Marriott nieder. Nach einem Gespräch mit dem Erzbischof von Danzig kam ich ins Hotel zurück, dort ging alles drunter und drüber.

Die ARD wollte den Staatsbesuch Helmut Kohls in Warschau großflächig darstellen, deshalb fuhren wir dorthin, ließen uns im Hotel Marriott nieder. Nach einem Gespräch mit dem Erzbischof von Danzig kam ich ins Hotel zurück, dort ging alles drunter und drüber. Ein Kollege hatte erfahren, dass in Berlin die Leute über die Grenze strömten. Sofort begann ein Run auf die Rezeption, alle wollten weg. Auch ich, weil ich das Gefühl hatte, auf der falschen Veranstaltung zu sein. Die ARD hatte in Warschau einen polnischen Fahrer mit eigenem Auto. Wir stürzten uns in den Wagen und starteten gen Berlin. Der Fahrer war unter anderem Rallyefahrer. Und so fuhr er. Nach dem ersten Drittel ging der Diesel langsam aus, die Tankstellen waren zu. In einem Dorf entdeckten wir eine Autowerkstatt und konnten jemanden rausklingeln. Wir kauften das teuerste Dieselöl unseres Lebens und waren gerettet.

JÜRGEN ENGERT (73)

Ehemaliger Chefredakteur des SFB

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