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Update

Auf die Plätze, fertig, los!: Weltrekord und perfektes Wetter beim 41. Berlin-Marathon

40.000 Läufer rennen heute den 41. Berlin-Marathon. Gewonnen hat der Kenianer Dennis Kimetto mit einer neuen Weltbestmarke. Beste Deutsche wurden Falk Cierpinski und Anna Hahner. Wir zeigen die schönsten Bilder von der 42 Kilometer langen Strecke.

Der Wettergott ist ein Marathonfan. Alle Wolken der vergangenen Tage hat er am Sonntag zum 41. Berlin-Marathon weggeschoben. Die Sonne strahlt den Läufern beim Start am Brandenburger Tor in den Nacken. Und sie scheint sie während des Rennens regelrecht zu beschleunigen. Aus allen Wegen des Tiergartens strömen Tausende zur Straße des 17. Juni, um den Läufern zuzujubeln.

Pünktlich um 8.45 Uhr gibt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit den Startschuss - mit etwas wehmütigem Gesicht, ist es doch das letzte Mal für ihn, bevor er im Dezember von seinem Amt zurücktritt.

Um 9.12 Uhr rennt die Spitzengruppe schon auf Kilometer 10 zu in Höhe Torstraße/Friedrichstadtpalast. Auf dem Asphalt vor dem Startplatz häufen sich Berge von gelben Plastiksäcken, die den Teilnehmern zuvor zum Wärmen über die Schulter gehängt wurden.

Kurz vor den Läufern waren die Handbiker und Rollstuhlfahrer gestartet. Erstere meisterten die Strecke in gut einer Stunde. Schnellster wurde der Niederländer Jetze Plat. Handbiker Michael Baier aus Lenzkirch im Schwarzwald büßte bei seinem Rennen zehn Minuten ein. Er war einfach vom Weg abgekommen und einen Umweg von einem Kilometer gefahren. Miroslav Julc (41) und Zbynek Svestla (39) aus Prag waren das erste Mal beim Berlin-Marathon dabei; sind begeistert von der Strecke durch die Stadt, den vielen Zuschauern am Rande und dass Berlin einfach den Verkehr für einen Tag stillstehen lasse.

Kurz vor 11 Uhr knackte dann der Kenianer Dennis Kimetto den Weltrekord in 2:02:57 Stunden. Damit blieb der 30-Jährige gleich 26 Sekunden unter der ein Jahr alten Bestmarke seines Landsmanns Wilson Kipsang. Auch der Zweitplatzierte Emmanuel Mutai blieb mit 2:03:13 Stunden unter der Bestmarke. Dritter wurde der Äthiopier Abera Kuma mit 2:05:56. Bester Deutscher war auf Platz 19 in 2:17:25 Stunden Falk Cierpinski (Spergau).

Bei den Frauen hat die Äthiopierin Tirfi Tsegaye gewonnen. Bei optimalen Bedingungen siegte die 29-Jährige in inoffiziellen 2:20:18 Stunden mit neun Sekunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau Feyse Tadese und der US-Amerikanerin Shalane Flanagan, die 56 Sekunden nach der Siegerin ins Ziel am Brandenburger Tor kam. Tsegaye verfehlte den erhofften Streckenrekord, den die Japanerin Mizuki Noguchi seit neun Jahren mit 2:19:12 hält, deutlich. Anna Hahner, die Siegerin des diesjährigen Wien-Marathons, wurde in 2:26:44 Stunden starke Siebte. Ihre Bestleistung unterbot die 24-Jährige dabei um mehr als eine Minute. “Wir hatten wirklich viel Spaß auf die Strecke. Die Zuschauer waren einfach fantastisch“, sagte Hahner im rbb: “Ich bin so froh, dass es geklappt hat.“

Kimettos Weltrekord ist bereits der fünfte in Berlin seit 2007 und der zehnte insgesamt. “Ich habe schon unterwegs gemerkt, dass ich es schaffen kann. Ich bin glücklich, das Rennen gewonnen zu haben“, sagte Kimetto, der für seinen Weltrekord insgesamt 120.000 Euro an Prämien kassierte.

Diese Straßen sind gesperrt

40.000 Menschen sind am Sonntag zum 41. Berlin-Marathon angetreten, um 42,195 Kilometer durch die Stadt zu laufen. Wer heute mit dem Auto fährt, ist selbst schuld. Der Marathon der Läufer wird den Verkehr wie in jedem Jahr ausbremsen. Wenn Zehntausende Menschen durch Berlin rennen, können selbst die 800 eingesetzten Verkehrspolizisten den automobilen Stillstand auf der Straße nur verwalten – aber nicht auflösen. Die Strecke ist gesperrt, basta, das Queren nicht erlaubt und nicht möglich.

„Die Polizei empfiehlt nach Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel, insbesondere U- und S-Bahn, zu nutzen, und denjenigen, die nicht auf ihr Kraftfahrzeug verzichten können, auf die Autobahn auszuweichen“, teilte das Präsidium mit. Und ein paar Tipps gibt es zudem: Der Tiergartentunnel und der Autotunnel Grunerstraße sind die einzigen Möglichkeiten in den östlichen von Läufern umschlossenen Bereich zu gelangen. Über die Stadtautobahn gelangen Autofahrer in den südwestlichen Bereich.

Skater, Läufer, Rollis: So verläuft der Berlin-Marathon.
Skater, Läufer, Rollis: So verläuft der Berlin-Marathon.

© Tsp

Zwischen den beiden Bereichen gibt es keine Verbindung für Autofahrer, es ist also nicht möglich aus Kreuzberg nach Schöneberg zu gelangen. Über die Winterfeldtstraße und den Gleisdreieckpark können Radfahrer passieren und der vollen und gesperrten Yorckstraße ausweichen.

Autobesitzer, die an der Strecke wohnen, sollten ihr Gefährt rechtzeitig umparken. Nach Polizeiangaben wurden im Jahr 2013 genau 589 Fahrzeuge kostenpflichtig abgeschleppt. Auch in diesem Jahr wird es kein Pardon geben, wenn geparkte Autos die Läufer stören könnten.

Die Polizei informiert unter Telefon 4664 984090 über Sperrungen und gibt Tipps.

(Ha/mit dpa/Sid)

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