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Berlin: Auf Rollen dem Himmel ein Stück näher kommen

Im Winter haben Cabrio-Besitzer, Motorradfahrer und Radler oft das Nachsehen. Anders die Roller-Blader: Sie müssen auch im Winter nicht mehr auf ihre Lieblingsbeschäftigung verzichten.

Im Winter haben Cabrio-Besitzer, Motorradfahrer und Radler oft das Nachsehen. Anders die Roller-Blader: Sie müssen auch im Winter nicht mehr auf ihre Lieblingsbeschäftigung verzichten. Die Lösung für das Kälteproblem heißt: Blade Night Runners go Indoor. Einst wurden die Inlineskates von Eisläufern und -hockeyspielern genutzt, die ihre Schlittschuhe zu Trainingszwecken mit Rollen versahen. Seitdem entwickelte sich dieser Trendsport zu einer Massenbewegung und gipfelte in den schon legendären Blade Nights mit bis zu 15 000 Teilnehmern im Tiergarten. So viel zur grauen Theorie.

Doch rollen wollen die Blader ja auch bei Schnee und Matsch. Deshalb versammeln sich die Rollsüchtigen alle zwei Wochen (nächster Termin: 15. März) in der Arena am Treptower Park, eine der größten freitragenden Hallen Europas. Auf rund 7000 Quadratmetern können Roll-Experten im Kreis fahren, Basketball auf Skates spielen oder auf einer Rampe, der sogenannten Quarterpipe, gen Himmel fliegen, dem sich die meisten Roller sowieso näher fühlen als dem Erdboden. Im Hintergrund dudelt Musik. Und die dekorativen Bilder von Jim Avignon sind zwar sehr beschaulich, aber in der Aufregung der ersten Fahrt nur schemenhaft wahrzunehmen. Genau wie die anderen Fahrer, die im Spiel von Licht und Schatten an einem vorbeirauschen.

Der gutgemeinten Rat: "Wenn Du Schlittschuh fahren kannst, ist Inlineskaten auch kein Problem", war schon nach dem Anziehen der Rollschuhe hinfällig. Langsam und wackelig sowie anfangs abseits der großen Verkehrsströme rollte es sich alles andere als befreiend. Das berauschende Fahrvergnügen wollte sich einfach nicht einstellen. Viel mehr entwickelte sich aus der Unsicherheit ein gewisser Trotz, es doch mit den anderen aufzunehmen. Manchmal muss aber auch eine Pause sein. In riesigen Sitzkissen waren die Menschenmassen, die sich fröhlich im Kreis oder auch anders bewegten, gut zu beobachten. Es gab sogar einiges zu lernen.

Schließlich kann man sich von freundlichen Hilfestellungen anderer Roller Blader leiten lassen. Nur wenig war dabei zu spüren von der Sehnsucht nach Freiluft-Rollen und Arroganz gegenüber Anfängern. Indoor-Bladen ist also doch ein Spaß für jeden Skater.

iwo

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