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Berlin: Auf Wiedersehen in Mittelerde

Morgen ist Europa-Premiere für den letzten Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie: Liv Tyler und andere Fantasy-Stars sind schon da

Baumdekorationen an exponierter Stelle haben in Berlin einen schweren Stand, man sieht es jedes Jahr zu Weihnachten und so auch kürzlich wieder. Entweder wird das festliche Nadelgehölz als nicht schön genug bemäkelt oder von frecher Hand in zwei Teile gesägt. Doch trotz dieses offenbar lokaltypischen Risikos: Eine Premierenparty zum „Herrn der Ringe“ kommt ohne ein Stellvertretergewächs des „Weißen Baums von Gondor“ selbstverständlich nicht aus. Immerhin, da der dafür ausgesuchte meterhohe Lebensbaum im gut abschließbaren Zeughaus aufgerichtet wird, besteht ja auch nur wenig Gefahr, dass jemand, ricke racke, voller Tücke, unbefugt zur Säge greift.

Nun bekommen wir vom Premierenkuchen der „Ringe“-Trilogie also doch noch eine dicke Ecke ab. Die Feiern zum Kinostart der ersten beiden Teile gingen mit London und Paris weit an Berlin vorbei, nun aber sind Liv Tyler und die anderen Stars des Fantasy-Märchens in die Stadt gekommen, geben im Hotel Four Seasons ein Interview nach dem anderen und wandeln am morgigen Mittwochabend erst über den roten Teppich im Sony-Center, nach dem Film dann über den im Deutschen Historischen Museum.

Die Hauptfigur ist allerdings längst wieder weg. Elijah Wood alias Frodo konnte sich leider nur zwei Tage frei machen, tauchte am Sonnabend bei Gottschalk auf und stellte sich am Sonntag in Berlin den Reporterfragen. Aber dann musste er rasch wieder rüber nach Amerika: Drehverpflichtungen. Die Fantasy-Freunde wird das nicht davon abhalten, am Mittwoch nach Mittelerde aufzubrechen und sich massenhaft unter dem Sony-Zeltdach am Potsdamer Platz zu versammeln. Ein Europa-Start für solch ein Mammutwerk ist auch in der von Premieren verwöhnten Metropole Berlin etwas Besonderes – und dann mit einer himmlischen Person wie Liv Tyler! Dass sie ihr eigens für den Film erhungertes Elfengewicht wieder eingebüßt haben soll – geschenkt. Dafür haben Visagisten bei der schönen Tochter von Aerosmith-Frontmann Steven Tyler nur wenig zu tun, sie hat es 1999, zur der Berlinale-Premiere von Altmans „Cookie’s Fortune“, zweifelsfrei bewiesen: Statt der eingeplanten Stunde brauchte der Meister der Masken nur 20 Minuten.

Gegen 17.30 Uhr beginnt der Einmarsch der geladenen Gäste ins Cinestar, Regisseur Peter Jackson wird mit den Hauptdarstellern gegen 18 Uhr erwartet. Neben Liv Tyler sind dies Viggo Mortensen, Ian McKellen, Billy Boyd, Dominic Monaghan und Sean Astin. Sogar Richard Parsons, Konzernchef von AOL Time Warner, soll kommen; ein Indiz, wie hoch man die Berliner Premiere in seiner Firma hängt.

Die Party steigt dann im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums, dessen akustische Probleme dank der unterm Glasdach aufgespannten Plastikmembran ja gottlob behoben sind. Das alte Zeughaus, durch das sonst immer noch der Geist des Alten Fritz zu wehen schien, dürfte man an diesem Abend kaum wiedererkennen. Solch ein Fantasy-Streifen stellt eine Herausforderung für jeden Bühnenbildner dar, mit sinnvoll zu platzierenden Buffets, Bars und was man so braucht, allesamt im Fantasy-Look. Und nicht zu vergessen der Weiße Baum von Gondor!

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