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Berlin: Auffällig schlicht

HeutewerdenderSenatsbehördePlänefürdenPavillonamReichstag vorgestellt Der Investor will ein Haus mit Toiletten, Information und Gastronomie

Was hat ihn auf die Idee gebracht,sich um den Bau eines Besucherpavillons mit Toiletten am Reichstag zu bewerben? Michael Stiebitz sagt, er sei „Vollblutberliner“ und es habe ihn schon lange gestört, wie unwürdig die Umgebung sei, sanitär betrachtet. Dann habe ihn das Konzept gereizt, hier eine ansprechende ServiceKombination mit Gastronomie, Kiosk und Bundestagsshop zu errichten. Der Pavillon sei eine „tolle Herausforderung“, freut sich Stiebitz.

Wie berichtet will der Geschäftsmann Anfang September an der Scheidemannstraße am Reichstag den ersten Spatenstich feiern. Heute wird er der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung seinen Plan im Detail vorstellen. Noch fehlen zwar Genehmigungen und Verträge. Aber Stiebitz ist voller Hoffnung, dass sein Konzept überzeugt. Immerhin hat er das „Interessenbekundungsverfahren“ der Senatsverwaltung für sich entschieden. Im nächsten Mai will er den Pavillon eröffnen, gerade rechtzeitig vor der Fußball-Weltmeisterschaft.

Den Pavillon für Gastronomie, Toiletten, Souvenirs und Informationen hat die Architektin Julia Tophof entworfen. Sie beschreibt den Bau als zurückhaltend. Er füge sich in das Ensemble der Regierungsbauten ein. Bewusst habe sie auf eine zweite Ebene, auch als Dachterrasse, verzichtet, um eine Aussichtsplattform zu vermeiden und die Bäume nicht zu überragen. Die großen Glasflächen könnten im Sommer geöffnet werden.

Rund zwei Millionen Euro will Stiebitz in den Bau investieren. Es sei anspruchsvolle Gastronomie im Selbstservice geplant. Auch der Toilettenbereich wird verpachtet, Kunden müssen wohl zahlen, vermutlich können sie das Geld dann beim Verzehr verrechnen.

Der 48-Jährige ist Gesellschafter der Sportmarketing-Firma „Max 2001“, die er einst zur Berliner Olympiabewerbung gründete. Er entwarf das Berliner Würfel-Logo, betreibt unter anderem den Bundestagsshop Unter den Linden. Stiebitz spielte Hockey in der Nationalmannschaft, und zu Hockey-Ehren brachten es auch seine Partner Thomas Thiele und Jürgen Steinhöfel, mit denen er den Pavillon bauen will. Auch Stiebitz’ Töchter spielen Hockey. In Hannover. Da wohnt der Vollblutberliner seit 11 Jahren, „der Liebe wegen“. Aber die Liebe zu Berlin zieht ihn regelmäßig zurück. Nun wird er wohl öfter mal kommen.C. v. L.

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