zum Hauptinhalt

Auflösungsappell: Bundeswehr löst Standort Wittstock auf

Nach dem Aus für den als „Bombodrom“ bekannt gewordenen Truppenübungsplatz nahe Wittstock gibt die Bundeswehr die dort ansässige Kommandantur auf. Am 13. Januar findet der Auflösungsappell statt.

Der Appell werde vom stellvertretenden Befehlshaber im Wehrbereich III, Brigadegeneral Reinhard Golks, vollzogen, kündigte ein Sprecher des zuständigen Wehrbereichskommandos am Donnerstag an. Dazu seien hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft eingeladen.

Um den ehemaligen sowjetischen Luft-Boden-Schießplatz war seit Beginn der 90er Jahre heftig gestritten worden. Bürgerinitiativen, Gemeinden und Anrainer hatten sich mit Klagen gegen eine weitere militärische Nutzung des 12.000 Hektar großen Areals in der Kyritz-Ruppiner Heide gewehrt. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte im März 2009 die Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide als Bombenabwurfplatz untersagt. Der damalige Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) gab daraufhin im Juli 2009 den Verzicht auf den Tiefflugplatz bekannt. Offen blieb damals die Forderung der „Bombodrom“-Gegner nach einem völligen Rückzug der Bundeswehr von dem Gelände. Die Bundeswehr beschäftigte auf dem Truppenübungsplatz noch rund 80 Mitarbeiter.

Jungs Nachfolger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) entschied schließlich im April 2010, dass die Bundeswehr das Gelände komplett aufgeben und an den Bund übergeben werde. Im November 2010 beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages, den ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatz in das Programm Nationales Naturerbe einzubeziehen. (dapd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false