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Am Sonntag zogen rund 1000 Gegner der Corona-Maßnahmen durch Prenzlauer Berg. Es gab heftigen Gegenprotest.

© imago/JeanMW

Update

Corona-Skeptiker in Berlin: „Schweigemarsch“ beendet – Hygieneregeln weitgehend eingehalten

In Berlin demonstrierten am Sonntag rund 1000 Menschen gegen die Corona-Einschränkungen. Es gab einzelne Festnahmen bei den Gegendemonstranten.

In Berlin gingen an diesem Sonntag wieder rund 1000 Gegner der Corona-Politik von Bund und Ländern auf die Straße. Unter dem Namen „Schweigemarsch gegen Diskriminierung und für Menschenrechte“ hatte eine Privatperson die Demonstration mit 5000 Teilnehmern in Prenzlauer Berg angemeldet.

Zum Beginn gegen 12.30 Uhr trafen nur schätzungsweise 400 Personen am Startpunkt an der Bornholmer Straße ein. In der Spitze beteiligten sich der Polizei zufolge etwa 1000 Menschen. Mehrere hundert Menschen hatten sich demnach zum Gegenprotest versammelt.

Die Teilnehmer trugen überwiegend Masken und hielten Abstand. Die Polizei twitterte, sie sei für die Demonstrationen mit etwa 600 Beamten im Einsatz. Die Demonstrationsroute führte über die Schönhauser Allee, die Danziger Straße, die Greifswalder Straße und die Otto-Braun-Straße. Gegen 15.30 Uhr beendete der Veranstalter die Demo auf dem Alexanderplatz. Der Protest verlief weitgehend ruhig.

Unsere Tagesspiegel-Reporterin vor Ort berichtete von einer starken Polizeipräsenz im Kiez rund um die Schönhauser Allee. Außerdem habe es massive Proteste von Seiten der Anwohner gegen die Demonstranten gegeben. In der Bornholmer Straße und Schönhauser Allee trommelten sie auf Töpfen, um den Protest zu stören. Lautes Trillerpfeifkonzert und Hupen war zu hören.

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Die Gegendemonstranten begleiteten den sogenannten Schweigemarsch auf der Straße vom Bürgersteig aus. Getrennt waren beide Demos zeitweise nur von einer Reihe parkender Autos. Auf Transparenten war „Schämt Euch!“ oder „Ihr marschiert mit Nazis und Faschisten!“ zu lesen.

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Laut einer Polizeisprecherin gab es vereinzelte vorläufige Festnahmen, weil Gegendemonstranten sich auf die Straße gesetzt hatten, um den Protestzug zu blockieren. Sie wurden aber sofort von der Polizei davon abgehalten.

Polizisten lösen eine Sitzblockade von Demonstranten auf, die gegen den als "Schweigemarsch" bezeichneten Protestzug gegen die Corona-Politik protestieren.
Polizisten lösen eine Sitzblockade von Demonstranten auf, die gegen den als "Schweigemarsch" bezeichneten Protestzug gegen die Corona-Politik protestieren.

© Fabian Sommer/dpa

Teilnehmer wollen „reden“ und „Grundgesetz schützen“

Die Protestierenden forderten mit großen Plakaten: „Wir müssen reden“. Weil man sich gemeinsam an einen Tisch setzen müsse, erklärt ein Teilnehmer des sogenannten Schweigemarsches. Es gehe jetzt darum, „das Grundgesetz zu schützen“, sagte der Mann.

Die Corona-Maßnahmen seien jedenfalls „wissenschaftlicher Unfug“. Auf die Frage, was er davon hält, dass auch Reichsbürger und Rechtsextreme an diesen Demos teilnehmen, antwortet der Demonstrant: „Es gibt immer Menschen, die Unfug wollen, aber sollen wir deshalb nicht mehr auf die Straße gehen?“

Gegendemonstranten beziehen Stellung zu dem Schweigemarsch.
Gegendemonstranten beziehen Stellung zu dem Schweigemarsch.

© Annette Riedl/dpa

Ein Anwohner, der sich mit einem Plakat an den Straßenrand gestellt hat, sah das anders: Er sei entsetzt, dass „so viele Menschen dummen Parolen“ folgten, sagte er. Die Gegendemonstranten waren auch in die Nebenstraßen rund um die Schönhauser Allee und die Greifswalder Straße verteilt. Nach Schätzung des Tagesspiegels war der Gegenprotest zahlenmäßig deutlich größer als der Zug der Corona-Skeptiker.

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Ähnliche Aufrufe für Anti-Corona-Kundgebungen gab es am Sonntag für mehrere deutsche Städte, darunter Eberswalde und Cottbus. Die Initiatoren zielten demnach auf friedliche Demonstrationen ab.

Zu ihren Forderungen zählen mehr Selbstbestimmung im Kampf gegen die Pandemie, weniger Einschränkungen durch Regierungsverordnungen und ein Verzicht auf Impfungen. Die Initiatoren sprechen von „permanenten Angstkampagnen“ und äußern Zweifel daran, dass die Wissenschaft beim Thema Corona regierungsunabhängig arbeite.

Der Sprecher des sogenannten „Schweigemarschs“ sprach in einem Interview von 2000 Teilnehmenden und bedankte sich bei der Polizei. Er kündigte weitere Demonstrationen an.

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Die Demonstration endet gegen 16 Uhr an der Alexanderstraße

Einen ähnlichen Aufzug hatte es im Oktober auf dem Kurfürstendamm gegeben. Am Mittwoch hatten am Brandenburger Tor mehrere Tausend Menschen gegen die Corona-Politik protestiert. Es gab 365 vorläufige Festnahmen, 77 Polizisten wurden verletzt.

Die Initiatoren der Gegendemonstration aus dem linken Spektrum sahen in dem „Schweigemarsch“ eine „Opferinszenierung“, an der sich bekannte Neonazis beteiligten. Sie hatten bereits im Vorfeld angekündigt, die Demo lautstark zu stören. (mit dpa)

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