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Berlin: Aus dem Ehrenvorsitz für Diepgen wird vorläufig nichts

Wo ist Eberhard Diepgen? Im Hotel Maritim, wo der CDU-Landesparteitag heute Christoph Stölzl zu seinem Nachfolger wählt, wird der ehemalige Regierungs- und CDU-Landeschef nicht erscheinen.

Wo ist Eberhard Diepgen? Im Hotel Maritim, wo der CDU-Landesparteitag heute Christoph Stölzl zu seinem Nachfolger wählt, wird der ehemalige Regierungs- und CDU-Landeschef nicht erscheinen. Wenn Diepgen denn überhaupt Ehrenvorsitzender der Berliner CDU werden will, muss er damit noch eine Weile warten. Darum soll sich die neue Parteiführung kümmern - und sie will es auch tun. Irgendwann.

Erreichbar ist Diepgen, der seit Oktober 2001 in der renommierten Sozietät Thümmel, Schütze & Partner als Rechtsanwalt arbeitet, zurzeit nur für wenige Freunde. In Neuseeland hat er gerade mehrere Wochen Urlaub gemacht; seit ein paar Tagen ist er wieder in Berlin, aber als Person des öffentlichen Lebens nicht mehr vorhanden. Diepgens letzter großer Auftritt war sein Rückzug aus der Politik: Am 16. Februar dieses Jahres wollte er Spitzenkandidat der Berliner CDU für die Bundestagswahl werden, fiel auf der Landesvertreterversammlung der Union aber mit Pauken und Trompeten durch. Sofort erklärte er seinen Rücktritt als Landesvorsitzender und packte einen Tag später seine Sachen in der Parteizentrale in der Wallstraße.

Seitdem macht sich der langjährige Regierende Bürgermeister Diepgen rar. Angeblich nicht für immer. Der Traum, die politische Laufbahn als Bundestagsabgeordneter zu beenden, ist zwar ausgeträumt, aber „mitmachen und beraten, wenn es erwünscht ist“, das will er. Das sagt jedenfalls Peter Kittelmann, ein enger Freund Diepgens und politischer Kampfgefährte seit der gemeinsamen Studentenzeit in den sechziger Jahren. „Er wird sich wieder zu Wort melden, da bin ich mir sicher“, kündigt Kittelmann an. „Er sitzt nicht zu Hause verzweifelt in der Ecke.“ Andere, jüngere Parteifreunde sehen das anders. Diepgen sei noch im Schmollwinkel, heißt es. Er müsse erst Abstand gewinnen, sich ans normale Leben gewöhnen. Niemand in der eigenen Partei will ihm dabei im Wege stehen. za

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