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Es war ein Volksfest, damals, als die S-Bahn nach Potsdam zurück kam.

© imago/Jürgen Heinrich

Ausbau des ÖPNV: Erinnerungen an die Rückkehr der S-Bahn nach Potsdam

1992 wurde die Strecke zwischen Wannsee und Potsdam eröffnet. Seither geht der Ausbau bei der S-Bahn aber nur langsam voran.

Es war ein großes Versprechen. Nach dem Fall der Mauer vereinbarten Berlin und der Bund den Wiederaufbau fast aller S-Bahn-Strecken, die durch den „antiimperialistischen Schutzwall“ gekappt worden waren. Und es ging – anfangs – auch flott. Schon am 1. April 1992 fuhren wieder Züge von Wannsee nach Potsdam. Vor 25 Jahren folgten auch noch die Strecken von Frohnau nach Hohen Neuendorf sowie von Lichtenrade nach Blankenfelde. Etwas länger dauerte es bei den Verbindungen Schönholz–Tegel–Hennigsdorf und Priesterweg–Lichterfelde Süd sowie Westkreuz–Pichelsberg–Spandau. Und der Ring konnte sogar erst 2002 wieder umrundet werden.

1992 war das schnuppe. Hunderte von Potsdamern feierten auf dem damaligen kümmerlichen Bahnhof Potsdam Stadt die Rückkehr der S-Bahn nach 31 Jahren Zwangspause. Es wurde ein Volksfest, das die Organisatoren so nicht erwartet hatten. Und die Züge waren vom ersten Tag an gut gefüllt, auch wenn sie nur alle 20 Minuten gefahren sind.

Kein zweites Gleis und ein ewiges Provisorium

Besser sollte es schon Mitte der 1990er Jahren werden – nach dem Bau eines zweiten Gleises sollte der Zehn-Minuten-Takt kommen, kündigten die Verantwortlichen an. Mit kleinen Kunstgriffen schaffte die S-Bahn dann etwas später tatsächlich Fahrten im Abstand von zehn Minuten. Das zweite Gleis lässt dagegen nach wie vor auf sich warten. Sogar der Bau auf wenigen hundert Metern zwischen dem Potsdamer Hauptbahnhof und Babelsberg dümpelt schon Jahre vor sich hin. Dabei würde das zweite Gleise auf diesem Abschnitt die Züge erheblich pünktlicher machen.

Auch fast alle anderen „Lückenschlüsse“ sind bis heute eingleisig geblieben und schränken den Betrieb erheblich ein. Das „Provisorium“ zwischen Schönholz und Tegel soll sogar noch bis 2026 bestehen. Wird höchste Eisenbahn, dass der S-Bahn-Ausbau wieder Fahrt aufnimmt, wie 1992. Genügend Fahrzeuge wird es in einigen Jahren ja hoffentlich geben. Und feiern wollen die Berliner und Brandenburger ja schließlich immer.

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