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Mit dem anhaltend freundlichen Sommerwetter wächst das Risiko eines Zeckenstichs.

© Patrick Pleul/dpa

Ausgelöst durch Zeckenstiche: Zahl der Borreliose-Fälle in Berlin gestiegen

In der Corona-Pandemie haben viele Menschen ihre Freizeitaktivitäten ins Grüne verlegt. Zunehmend beliebt: Waldbesuche. Das blieb nicht ohne Folgen.

In Berlin ist die Zahl der gemeldeten Borreliose-Fälle in den vergangenen Jahren gestiegen. 2021 wurden dem Robert Koch-Institut 994 Fälle der durch Zeckenstiche ausgelösten Krankheit gemeldet.

2020 waren es 959 Fälle und im Jahr 2019 lag die Zahl bei 851 Fällen. „Es gab in den Pandemiejahren deutlich mehr Waldbesucher, das war sicherlich ein wichtiger Faktor für den Anstieg“, sagte der Berliner Biologe und Zeckenexperte Olaf Kahl der Deutschen Presse-Agentur.

Die Zeckenaktivität sei seit 2020 nicht besonders hoch gewesen. „Die Leute haben sich durch die vermehrten Besuche im Grünen verstärkt Zeckenstichen ausgesetzt“, sagte der Geschäftsführer der tick-radar GmbH, die sich bundesweit mit Forschungsprojekten zu Zecken beschäftigt. 2017 und 2018 waren dem RKI jeweils weniger als 800 Fälle gemeldet worden.

Die Monate von März bis Juli sind laut Kahl im langjährigen Durchschnitt die Monate mit der stärksten Zeckenaktivität. Zecken können mit ihrem Stich Bakterien und Viren übertragen, die Krankheiten wie Borreliose und die Hirnhautentzündung (FSME) auslösen. 

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Wer sich auf breiten Wegen aufhalte, müsse in Wäldern und Parks keine Zeckenstiche befürchten. Sobald man allerdings die Wege verlasse, werde es gefährlich. Denn die Tiere versteckten sich in der Laubstreu.

Kahl rät außerdem, vor dem Waldbesuch am besten noch einmal eine Toilette aufzusuchen, denn das Austreten im Wald sei unter Umständen eine besondere Risikosituation, was Zeckenstiche angehe. „Nach jedem Besuch im Grünen sollte man Körper und Kleidung also gründlich nach Zecken absuchen“, so der Experte. (dpa)

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