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Berlin: Ausländerbeauftragte Barbara John bleibt bis Juli 2003 im Ehrenamt

Ab April des kommenden Jahres soll aber schon ein Nachfolger den Posten übernehmen

Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) und die Ausländerbeauftragte Barbara John haben sich im Streit um die Zukunft des Amtes geeinigt. Nachdem John angeboten hatte, nach ihrer Pensionierung noch zwei Jahre ehrenamtlich weiterzuarbeiten, die Senatorin und der Gesamtsenat dies aber ablehnten, gibt es jetzt einen kleinen Kompromiss: John bleibt noch bis Juli kommenden Jahres im Amt. Ab April jedoch arbeitet sie dort wohl ihre Nachfolgerin oder ihren Nachfolger ein. „Wenn ich anbiete, bis zu zwei Jahren ehrenamtlich weiter zu arbeiten, habe ich gar keinen Grund, es nicht auch für eine kürzere Zeit zu machen“, begründete John am Dienstag ihre Einwilligung in diese Lösung. Neben einem Nachfolger noch eine Zeit lang zu arbeiten sei prinzipiell möglich. „Man kann dort auch zu fünft sinnvoll arbeiten“, sagte die Amtsinhaberin.

Knake-Werner betonte, eine solche Lösung habe sie stets angestrebt, sie habe sie John auch bereits im Juli angeboten. Im November werde nun die Ausschreibung für das Amt der Ausländerbeauftragten erfolgen, damit es zum 1. April besetzt werden kann. Sie habe bereits mit mehreren Leuten, bei denen sie sich die John-Nachfolge vorstellen könne, Gespräche geführt. Über deren Ausgang konnte Knake-Werners Sprecherin Roswitha Steinbrenner keine Angaben machen. Die Geschäftsführerin der Berliner Regionalen Arbeitsstelle für Ausländerfragen (RAA), Anetta Kahane, wäre auf jeden Fall „eine sehr geeignete und interessante Kandidatin.“ Diese habe aber im Gespräch mit Knake-Werner „weder Ja noch Nein gesagt“

Johns demonstrativ öffentlich gemachtes Angebot konterte die Senatorin jetzt jedoch scharf. „Die Frau macht sich zur Ikone“, warf Knake-Werner John in einem Interview des Neuen Deutschlands (ND) vor. Sie könne nicht loslassen und stelle jede potenzielle Nachfolgerin und jeden potenziellen Nachfolger indirekt als unfähig dar. „Die Art, mit der Frau John ihre Unverzichtbarkeit dargestellt hat“, sagte Steinbrenner am Dienstag, „war befremdlich.“ Auf Johns Äußerungen habe die Senatorin reagiert. Nach 21 Jahren müsse es möglich sein, über eine neue Besetzung nachzudenken. Zudem habe ihre Entscheidung nichts mit parteipolitischen Erwägungen zu tun. babs

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