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Ausnahmezustand: Schweres Unwetter über Berlin

Starke Regenfälle und Gewitter haben am Freitagabend in Berlin einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Nach Einschätzung des privaten Wetterdienstes MC-Wetter war das Unwetter über Berlin in dieser Nacht das heftigste deutschlandweit.

Berlin - Von etwa 20.30 Uhr bis gegen 3 Uhr am Samstagmorgen herrschte Ausnahmezustand. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr rückte bis zum Samstagmorgen rund 200 Mal aus. Die höchsten Niederschlagsmengen habe der Stadtteil Tegel im Bezirk Reinickendorf abbekommen, wie Meteorologe Norbert Becker-Flügel erläuterte.

Die Polizei sperrte die Stadtautobahn 111, da der Tunnel am Flughafen Tegel voll Wasser gelaufen war. Am Morgen wurde der Tunnel wieder freigegeben, lediglich die Ausfahrt Hamburg blieb zunächst gesperrt. Verkehrsbeeinträchtigungen gab es auch auf der A 100 in Richtung Süden. Wegen überlaufender Gullys seien zwischen dem Tunnel Britz und dem Autobahndreieck Neukölln immer wieder Fahrstreifen gesperrt worden, teilte ein Sprecher der Verkehrsmanagementzentrale mit.

Dachstuhlbrand durch Blitzeinschlag

Die Feuerwehr musste sich vor allem um voll gelaufene Keller kümmern. Außerdem waren durch das Unwetter mehrere Ampelanlagen ausgefallen. Ein Blitzeinschlag löste einen Dachstuhlbrand in der Graf-Haeseler-Straße in Reinickendorf aus. Laut Feuerwehr wurden auch mehrere Bäume entwurzelt und zahlreiche Äste abgerissen.

Die Meteorologen registrierten in Tegel 126 Liter Regen pro Quadratmeter, die innerhalb von nur zwei Stunden fielen. Das ist fast das Doppelte der durchschnittlichen Regenmenge des gesamten Monats August, wie Becker-Flügel hervorhob. "Bemerkenswert" an dem Unwetter war nach seinen Angaben, dass es sich "kleinräumig" über Tegel ereignete und nicht weiterzog. Dort habe es auch Hagelschläge gegeben, während es beispielsweise in Dahlem so gut wie gar nicht geregnet habe und in Schönefeld nur knapp sechs Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen worden seien.

Weitere Schauer und Gewitter erwartet

Verantwortlich für Gewitter und Regen war das Tief "Florence", das in Berlin und Brandenburg auch wetterbestimmend bleibt. Bereits für den Abend und die Nacht zum Sonntag erwartete der Meteorologe erneut Schauer und Gewitter, die allerdings nicht so heftig wie die vom Freitag daherkommen sollten.

Auch der Sonntag und der Wochenanfang machen dem Sommer keine Ehre. Mit Temperaturen um 20 Grad Celsius und immer wieder aufkommendem Regen ist es für die Jahreszeit einen "Tick zu kühl", wie der Meteorologe sagte. Ob der Sommer noch einmal zurückkehrt, wird sich nach seiner Einschätzung erst Mitte der Woche entscheiden. Sicher ist aber: Am kommenden Freitag ist meteorologischer Herbstanfang. (tso/ddp)

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