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Berlin: Aussteiger-Kinder: 3000 Jugendliche leben auf der Straße

In Berlin leben nach Angaben des Landesjugendamtes rund 3000 Jugendliche auf der Straße. Ein Drittel der 14- bis 18-Jährigen sei für Angebote der Jugendhilfe unerreichbar, sagte Rüdiger Pipial vom Jugendamt.

In Berlin leben nach Angaben des Landesjugendamtes rund 3000 Jugendliche auf der Straße. Ein Drittel der 14- bis 18-Jährigen sei für Angebote der Jugendhilfe unerreichbar, sagte Rüdiger Pipial vom Jugendamt. Diese Aussteiger seien nicht aus Not auf der Straße gelandet, sondern hätten sich selbst dafür entschieden. Es gebe aber auch alarmierende Fälle von verelendeten jungen Menschen. Das Landesjugendamt schätze zudem, dass rund 40 Kinder, die jünger als 14 Jahre alt sind, überwiegend im Freien leben.

Eine neue Studie, die in dieser Woche vorgestellt werden soll, erörtert die Situation von 60 jungen Menschen auf der Straße im neuen Regierungsbezirk Mitte. Die befragte "Szene" im Alter zwischen 13 und 27 Jahren habe sich rund um den Alexanderplatz eingerichtet, schreiben die Autoren Erika Alleweldt und Vincenz Leuschner. Knapp 52 Prozent der Befragten sind weiblich. Etwa die Hälfte der Jugendlichen kommt von außerhalb Berlins. Viele hätten Trennungen der Eltern sowie sexuellen Missbrauch verkraften müssen oder stammten aus "Suchtfamilien". "Die Familiensituation ist ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung, den Lebensmittelpunkt auf die Straße zu verlegen", heißt es. Knapp 27 Prozent sind laut Untersuchung obdachlos, manche kämen hin und wieder nach Hause. Häufigste Einnahmequelle sei das "Schnorren".

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