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Auswahl: Die Aprilscherze der Anderen

Sarrazin war ja nicht alles: Eine Auswahl der Aprilscherze der lieben Kollegen. Manchmal scheinen sich Erfindungen mit Wünschen zu mischen.

Nicht nur der angebliche neue FDP-Spitzenmann Thilo Sarrazin war eine Spur zu schräg, um wahr zu sein. Auch die sonstige Medienlandschaft am 1. April war verdächtig bunt – und unterhaltsam.

Es begann schon beim morgendlichen Radioprogramm: Aus Anlass seines 60-jährigen Bestehens erlasse das Kraftfahrtbundesamt deutschen Autofahrern insgesamt 60 000 Punkte. Per Verlosung könne jeder registrierte Verkehrssünder einen Punkt „Rabatt“ bekommen. Dazu wurde die Internetseite www.punkteerlass.de gezimmert, hinter der ein Zusammenschluss von 78 Radiosendern steckt. Der RBB hatte sich eigene Gedanken gemacht – und trumpfte mit der Ankündigung auf, dass Zoo und Tierpark künftig auf dem Tempelhofer Flughafengelände vereint würden. Passend zum Senatstraum von Berlin als Hauptstadt der Elektromobilität sollen die Besucher sich in stromgetriebenen Gefährten durchs Gelände bewegen können.

Die „Berliner Zeitung“ berichtete auf ihrer ersten Lokalseite in großer Aufmachung, dass die Goldelse auf Initiative der Linkspartei künftig in Richtung Osten blicken werde. Die Siegessäule wird zurzeit saniert. In der Angabe der ermittelten Kosten verbirgt sich der Hinweis auf den Aprilscherz: 142 011 Euro.

Die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ stellten für Anfang Juli gleich drei aufeinanderfolgende Abba-Konzerte in Aussicht. Da das Konzert zum traditionell kostenlosen „Stadtwerkefest“ gehöre, müsse der örtliche Energieversorger aber die Preise leicht erhöhen.

Der „Berliner Kurier“ zeigte Bilder von Polizisten, die sommers künftig in Shorts und Sandalen für Recht und Ordnung sorgen sollen.

Zu diesen populären Lügengeschichten kam eine Flut an erfundenen Mitteilungen: Der Lesben- und Schwulenverband stellte ein Treffen mit dem Papst in Aussicht, der Philologenverband die Verbeamtung von Lehrern ab 2012. Und die ernst gemeinten Meldungen des Tages begannen oft mit dem Satz: „Es klingt fast wie ein Aprilscherz, aber…“.

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