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Berlin: Ausweg Autobahn

Am Wochenende in der City unterwegs? Hier sind Antworten auf die drängendsten Fragen

Wie kommen Verkehrsteilnehmer durch?

Mit dem Auto oder Motorrad: während der Wettkämpfe kaum. Die Laufstrecke ist an beiden Tagen spätestens eine Stunde vor Laufbeginn gesperrt. Am Samstag gegen 8.45, am Sonntag gegen 7.45 Uhr. Wann die Sperrung aufgehoben wird, hängt vom Standort ab. Möglichkeiten, die Strecke zu kreuzen, gibt es laut Polizei nicht. 750 Polizisten sind im Einsatz, um den Verkehr umzuleiten. Die Polizei rät Fahrern, die auf ihr Auto oder Motorrad angewiesen sind, auf die Autobahnen auszuweichen. Die Rennstrecke kann an folgenden Stellen über- oder unterquert werden: Innsbrucker Platz, Hohenzollerndamm (Richtung A100); Breitenbachplatz (Richtung A 100 und A104) und Alexanderplatz (Richtung A 114). Aber: Wegen Bauarbeiten ist am Alex nur eine von zwei Tunnelröhren geöffnet, der Verkehr fließt in beide Richtungen einspurig. Staugefahr!

Mit dem Rad und zu Fuß: Fußgänger oder Passanten, die ihr Fahrrad schieben, können während der Rennen die Strecke sporadisch kreuzen – allerdings nur, wenn das Streckenpersonal dies gestattet. Die Ordner entscheiden, wann sie die Lücken für groß genug halten, um ein Verletzungsrisiko für die Marathon-Teilnehmer auszuschließen. Die Polizeileitung sagt, sie wolle die Regelungen nicht so restriktiv handhaben wie 2003, als es Beschwerden von Bürgern gab, die gesamte City sei abgeriegelt. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit, während des Skaterrennens am Samstag die Straße überqueren zu können, geringer. Die Fahrer seien schnell, das Feld dicht und Lücken für Zuschauer schwer einzuschätzen.

Möglichkeiten, die Straßenseite zu wechseln, bestehen an U-Bahnhöfen oder auf Fußgängerbrücken. Am Pariser Platz ist eine Fußgänger-Schleuse eingerichtet. Laut Veranstalter sollen so bis zu 200 Menschen gleichzeitig die Straße überqueren können. „Etwa fünf Minuten dauert es, bis man auf der anderen Seite ist“, sagt Rennleiter Mark Milde. Das System sei vom London-Marathon kopiert.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Für Busse und Straßenbahnen kündigt die BVG ab Samstagmorgen um 6 Uhr Einschränkungen an. So sind drei Buslinien zeitweise eingestellt: 100 (Sa 8 bis 14 Uhr, So 8 bis 16 Uhr), 341 (Sa 9 bis 13 Uhr, So 7 bis 14.30 Uhr) und 348 (Sa 8 bis 13.20 Uhr, So 7.45 bis 15.40 Uhr). Die Straßenbahnlinien, die zwischen Alexanderplatz und Hackeschem Markt verkehren (Linien 1 bis 5), werden umgeleitet: am Sonnabend von 9 bis 12 Uhr und am Sonntag von 8.15 bis 11 Uhr.

Dagegen fahren alle U-Bahnen nach den gültigen Sonnabend- bzw. Sonntagsfahrplänen. Am Sonnabend fahren ab 8.30 Uhr die U2 und die U6 im Fünf-Minuten-Takt. Am Sonntag fahren die U1, U2, U6, U7 und U9 ab 5 Uhr alle zehn statt, wie sonst, alle 20 Minuten. In der City fahren ab 7.30 Uhr U2, U6 und U7 alle fünf Minuten. Auch S-Bahnlinien fahren in kürzeren Abständen, darunter die S1 und die S7. Allerdings: Der S-Bahnhof Unter den Linden ist am Sonntag zwischen 8 und 12 Uhr gesperrt. Ausweichmöglichkeiten sind der Bahnhof Friedrichstraße oder der Potsdamer Platz.

Wann ist gesperrt?

Freitag: Ab 6 Uhr ist die Straße des 17.Juni zwischen Großer Stern und Entlastungsstraße zu, ab 7 Uhr die Ebertstraße (das Teilstück zwischen Platz des 18. März und Entlastungsstraße ist seit Donnerstag dicht). Diese Sperrungen bleiben bis Montag, 8 Uhr, bestehen.

Samstag: Ab 0 Uhr sind gesperrt: die Entlastungsstraße, die Heinrich-von-Gagern-Straße, die Yitzhak-Rabin-Straße zwischen Otto-von-Bismarck-Allee und Kemperplatz, die Scheidemannstraße, Dorotheenstraße und Paul-Löbe-Allee. Diese Sperrungen werden am Montagmorgen gegen 8 Uhr aufgehoben. Der Pariser Platz und die südliche Fahrbahn der Straße Unter den Linden sind von 8 Uhr bis Sonntag etwa 16 Uhr gesperrt. Zudem ist die Laufstrecke der Inline-Skater zwischen 9 und 13 Uhr gesperrt.

Sonntag : Von 7 bis etwa 12 Uhr ist die Entlastungsstraße zwischen Kemperplatz und Potsdamer Straße gesperrt, die Marathonstrecke etwa von 8 bis 15Uhr. Für diese Sperren gilt: Die Strecken werden an beiden Renntagen vom Ende des Teilnehmerfeldes her wieder für den kompletten Verkehr geöffnet, das heißt, sobald der letzte Läufer des Feldes und anschließend die Reinigungswagen den jeweiligen Streckenabschnitt passiert haben ( Zeiten siehe Grafik). Die Faustregel der Polizei: Auf den ersten Kilometern kann man die Straße spätestens eine halbe Stunde nach dem letzten Läufer ohne Einschränkung überqueren. Je näher die Straße dem Ziel liegt, desto länger dauert es – etwa bis zu einer Stunde nach dem letzten Läufer. Während um 15 Uhr die Reinigungsarbeiten Unter den Linden noch andauern könnten, wird zum Beispiel die Hasenheide in Kreuzberg längst wieder frei sein. Auch die Gneisenau- und Yorckstraße sollen ab etwa 13 Uhr wieder frei sein.

Warum findet der Berlin-Marathon wieder an zwei Tagen statt?

Die Zahl der teilnehmenden Inline-Skater ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Sie liegt jetzt zwischen 8000 und 10000. Zudem sind die Skater mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Stundenkilometern viel schneller als die Läufer. Rennleiter Mark Milde sagt: „Wir haben außer den Läufern am Sonntag noch Walker, Rollstuhlfahrer und Handbiker. Wir wollten die Wettbewerbe entzerren und so die Verletzungsgefahr verringern.“

Kann man noch mitlaufen? Nein. Die Teilnehmerliste ist zu. Auch wenn es noch Absagen gibt, rückt niemand mehr nach.

Marc Neller

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