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AUSWEICHROUTEN: Hoffnung an den Havelseen

DAS PROBLEM SIND DIE ANFLÜGE„Außen rum statt oben drüber“ – so stand es auf den Transparenten. Obwohl nach der gekippten Wannseeroute nun womöglich stärkere Flug-Belastungen über Potsdam oder den Schwielowsee-Gemeinden drohen, ist man dort froh über das Urteil.

DAS PROBLEM SIND DIE ANFLÜGE

„Außen rum statt oben drüber“ – so stand es auf den Transparenten. Obwohl nach der gekippten Wannseeroute nun womöglich stärkere Flug-Belastungen über Potsdam oder den Schwielowsee-Gemeinden drohen, ist man dort froh über das Urteil. Peter Kreilinger, Sprecher der Initiative Fluglärmfreie Havelseen, sagt: Das Urteil treibe keinen Keil zwischen die Fluglärmgegner, sondern sei eine Chance, alle Flugverfahren neu anzufassen und auszutarieren. Dazu gehörten auch die Anflüge, von denen die Region an den Havelseen deutlich stärker betroffen sei. Bei der Landung müssen die Flugzeuge 18 Kilometer geradeaus fliegen.

EIN BISSCHEN GERECHTER

Auch Markus Peichl, Sprecher der Bürgerinitiative Schützt Potsdam, bekräftigte, dass man die Wannsee-Route nie begrüßt habe. Es sei weniger schlimm und etwas gerechter, sollte sich der Fluglärm statt in einem schmalen Kanal über den Wannsee nun wie ein Teppich über eine etwa 40 bis 50 Kilometer breite Zone legen. Doch das eigentliche Ziel ist auch das nicht.

RAUS BIS ZUM AUTOBAHNRING

Gemeinsam kämpfe man für eine Flugroute, die sich außerhalb des Berliner Autobahnrings befinde. „Das ist die einzig akzeptable Route, die die Menschen wirklich verschont“, sagt Peichl. „Das Urteil ist ein Ansporn“, sagt auch Matthias Schubert, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Fluglärm und Vorsitzender der Kleinmachnower Initiative. Er mahnt aber zur Vorsicht: Voraussichtlich werde der Osten von Teltow und Kleinmachnow sowie der Westen der Stadt Potsdam öfter überflogen. Denn schon ab einer Flughöhe von etwa 1500 Metern dürfen die Piloten vom Kurs frei in Richtung Norden abdrehen. Entsprechend hat sich inzwischen auch das Bundesamt für Flugaufsicht geäußert. Ziel müsse es deshalb sein, betont Schubert, die Flugrouten bis zu einer Höhe von 3000 Metern festzuschreiben. Die Jets sollen das Gebiet innerhalb des Berliner Autobahnrings so schnell wie möglich verlassen, sagte Schubert. Eine alte Forderung. Das jetzige Urteil zeige aber, „dass politische Arbeit Dinge verändern kann“. tor

Am Dienstag, 29. Januar, findet das Bürgerforum der CDU-Brandenburg statt, gemeinsam mit den Bürgerinitiativen gegen Fluglärm. Beginn: 18 Uhr, Markthalle, Schloss Diedersdorf.

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